Gut geschrieben

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silverincu Avatar

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Die arme Rosa ! Noch nicht mal dem Alkohol kann sie sich ungestört hingeben, ohne das man ihr das Leben schwer machen will. Nach dem sie mehr oder weniger ihre letzte Beziehung zu ihrem Traumprinzen Jan versiebt hat (Fremdküssen ist nicht so Beziehungsfördernd), hält sie jetzt auch noch dessen Hochzeitseinladung in Händen: es laden recht herzlich ein: Jan und .... Olivia. Jetzt muss Rosa nicht nur mit ihrem Mangel an Selbstbewusstsein kämpfen, sondern auch noch mit Holgi, ihrem schwulen Freund, der nicht immer so toll im Frauenaufbauen ist und mit den alten Erinnerungen an Jan und wie sie ihn kennen gelernt hat, wie beide Familien aufeinandergestoßen sind und wie sie mit dem attraktiven Sportlehrer rumgeknutscht hat, just in dem Augenblick, als Jan um die Ecke kam.
Doch so leicht lässt sich Rosa nicht unterkriegen! Wenn ihr ganzes Leben ein einiziges Klischee ist, dann bitteschön auch dieser Moment. Mut genug hat sie sich ja schon angetrunken. Also nix wie ab zu Jans Zahnarztpraxis und kurz vor der Hochzeit dem Verflossenen nochmal die eigene Liebe gestehen. Im Film funktioniert sowas ja bitteschön auch immer. Nur leider bei Rosa nicht. Sie wird von Olivia zu einer schmerzhaften Zahnbehandlung genötigt und dann teilt Jan ihr auch noch mit, sie nicht mehr zu lieben.
Kann es noch schlimmer für Rosa kommen? Laut Klappentext ja.

Am Anfang fand ich die Selbstbemitleidigungen von Rosa eher nervig und zu übertrieben und auch Holgi mit seiner überdeutlichen und direkten Art eher unsympathisch. Doch das änderte sich, als es zur Zahnarztszene kam. Man hat richtig mit Rosa mitgelitten, als sie von ihrem Jan gesagt bekam, er liebe sie nicht mehr und sie in sich selbst gesunken ist. Wer hat damit nicht schon mal so oder so ähnlich zu kämpfen gehabt? Ich würde sehr gerne wissen, wie Safier es schafft, Rosa ins 16. Jahrhundert zu schicken und wie es mit Shakespear und ihr weiter geht. Es ist, denke ich mal, genau wie "Mieses Karma" ein kurzweiliges Buch für Zwischendurch, dass aber durchaus lesenswert werden kann.