Hängebauchpuma liebt attraktiven Zahnarzt

David Safier hat sich als Autor witziger Romane in Deutschland einen Namen gemacht und war mit seinen ersten beiden Romanen - die ich nicht kenne - sehr erfolgreich.

In der vorliegenden Leseprobe packt Rosa das heulende Elend. Sie hat (vor langer Zeit) alles vermasselt und ihre Jugendliebe Jan an die schönere, klügere Olivia verloren. Durch die Hochzeitseinladung wird ihr bewusst, dass sie Jan noch immer liebt. Sie trinkt sich Mut an und begibt sich zu seiner Praxis, um ihn zurückzugewinnen. Nach einer Behandlung ohne Betäubung durch die Rivalin Olivia entschuldigt sich Rosa bei Jan für ihr früheres Fehlverhalten und gesteht ihm ihre Liebe. Leider liebt er sie nicht mehr.

So weit die Leseprobe. Der Bezug zu Shakespeare und die ausgefallenen Handlungselemente - der gemeinsame Körper mit dem berühmten  Dichter und die Verwicklungen, die sich daraus ergeben-, kommen bisher noch nicht zur Sprache. Der Anfang des Romans ist noch durchaus alltäglich, gehört nicht in den Bereich der Fantasie. Erkennbar ist schon, dass Safier ausgesprochen humorvoll schreibt und für den Rest  des Romans viel Situationskomik und Wortwitz zu erwarten ist, von denen es auf den ersten Seiten bereits Kostproben gibt, z.B. wenn die Begegnung der Eltern von Jan und Rosa beim gemeinsamen Essen im Restaurant geschildert wird. Rosas Eltern sprechen von Vagina-Pilz und Anti-Pilz-Salbe, Jans Eltern vom Golfurlaub auf den Seychellen. Da ist das Fiasko vorprogrammiert. Sehr komisch ist Rosas Wahrnehmung ihres physischen Erscheinungsbilds im Vergleich mit der Rivalin: "Während Olivia eine Figur hatte, die selbst Heidi Klum vor Neid in die Tischkante beißen lassen würde, besaß ich Orangenhaut, zu dicke Waden und sah bei schlechtem Licht aus wie ein Hängebauchpuma." 

Safiers Roman verspricht eine leichte, amüsante Lektüre.