Zu bemüht.

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nahadriel Avatar

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Das Cover ist ansprechend: Es erinnert in der Tat an Abercromies "Kriegsklingen" und Folgebände und verspricht Dark Fantasy.
Da hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf.


Mir drängte sich der Eindruck auf, dass man alles richtig machen wollte: Banditen und Haudegen? Check. Außenseiter-Stadtviertel? Check. Verschiedene Charaktere (von Herzlos (Abercrombie: Der schwarze Dow) bis emotionaler Schläger (Abercrombie: Der Hund)? Check. Ehre trotz rauer Schale? Check. Undsoweiter.
Dabei geht man nicht sonderlich subtil vor: Die Charakternamen entsprechen der Beschreibung. Überhaupt: Wozu ein Dramatis Personae wenn die exakt (sic!) gleich formulierte Kurzcharakterisierung im Fließtext nochmal auftaucht?

Von der Storyline her kann es ein schönes Beispiel der Dark Fantasy werden. Es bietet auf jeden Fall ausreichend Potential und Entfaltungsmöglichkeiten, auch für Spannung und Ausarbeitungen. Aber irgendwie legt es mit angezogener Handbremse los.

Das wirklich frustrierende ist: Ich bin überzeugt, dass es ein wahrlich gutes Buch wäre, das den vollmundigen Versprechungen auch gerecht werden würde - wenn der Autor nicht so unfassbar bemüht und angestrengt wäre, alles richtig zu machen.