Liebe und Heldentum

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sabineelena Avatar

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Die Liebesgeschichte zwischen Psyche und Eros startet mit der Geburt Psyches. Ihrem Vater, dem König von Mykene wird vor Psyches Geburt vorausgesagt, dass sein zukünftiges Kind heldenhaft ein Ungeheuer besiegen wird. Aus Liebe zu seiner Tochter genießt Psyche die Erziehung eines Jungen und geht anschließend bei Atalante in die Lehre, um zur Kriegerin ausgebildet zu werden.

Eros, der mit seinen Pfeilen die Liebe unter die Menschen und in die Götterwelt bringt, wird von Aphrodite dazu gezwungen, mit einem seiner Pfeile Psyche Unglück zu bringen, weil diese Aphrodites Neid geweckt hat.
Eros verletzt sich dabei selbst mit diesem Pfeil und verliebt sich in Psyche.

Die beiden müssen viele Hindernisse überwinden und sich großen Herausforderungen stellen, bei denen ihre Liebe und ihr gegenseitiges Vertrauen immer wieder auf dem Prüfstand steht.

Dabei geht es um bewegende Themen wie zum Beispiel, wirkliches Heldentum, Vertrauen, unterschiedliche Formen von Liebe oder wahre Liebe etc.
Diese -schon fast- philosophischen Themen verpackt die Autorin gekonnt in einen flüssigen und gut zu lesenden Schreibstil. Sie baut einen durchgängigen Spannungsbogen auf, wodurch ich sehr gefesselt war und oftmals nicht aufhören konnte zu lesen.
Die Ereignisse werden wechselseitig aus der Perspektive der beiden "Liebenden" erzählt, wodurch die Leser*innen sowohl über das Treiben in der Götterwelt als auch parallel dazu über die Begebenheiten in der Welt der Sterblichen auf dem Laufenden gehalten werden. Dadurch wechseln immer wieder die Schauplätze der Erzählung und dazu passend die Protagonist*innen. All dies ist gewürzt mit Humor und macht viel Spaß zu lesen.

Die Autorin hält sich nicht an die gängigen, überlieferten Mythen dieser Zeit, was sie im Nachwort erklärt und was ihrer Erzählng eher etwas Besonderes verleiht. Bekannte Figuren wie zum Beispiel Odysseus, Medusa, Zeus etc. treten auf, und durch die Veränderungen der Autorin hatte ich das Gefühl, hinter die Kulissen dieser großartigen Götter, Halbgötter und Sterblichen dieser Zeit zu blicken, eine andere Perspektive zu erhalten.
Auch gibt es Protagonist*innen, von denen ich bisher noch nichts gehört hatte, die einen Einfluss auf die Geschichte von Psyche und Eros haben.

Was mich sehr bewegt hat, war die Frage: Was zeichnet wirkliches Heldentum aus? - eine Frage, deren Antwort im Prozess des Romans eine beeindruckende Entwicklung durchläuft. Ähnliches geschieht mit der Frage nach der wahren Liebe.

Alles in allem hat mir das Lesen des Romans von Luna McNamara sehr viel Spaß gemacht, und ich kann ihn nur wärmstens weiterempfehlen.