Dystopischer Humor ohne Klamauk

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kultaa Avatar

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Wie oft bei zweiten Teilen von Büchern, die ich sehr mochte, war ich vor der Lektüre kritisch - zu oft wurde ich schon enttäuscht, dass Welten lieblos oder meiner Meinung nach unpassend weitergeführt worden. Nicht so hier. Kling schafft es erneut, diesen Ton aus Humor und allzu realer Zukunftsdystopie weiter aufrechtzuerhalten und so gleichermaßen zu unterhalten und seinen Leser*innen vor Augen zu führen, dass all dieses vermeintlich Skurrile und Abgedrehte gar nicht so weit weg von unserer gegenwärtigen Realität ist.

Erfreulich ist auch, dass er mit wenig neuen Figuren auskommt, sondern die Geschichten des bereits bestehendes Ensembles weiterspinnt. Neben Peter rückt nun auch Kiki stärker in den Mittelpunkt, zudem webt das Buch die Geschichten von Martin Vorstand und Aisha ein, wodurch sich eine abwechslungsreiche Geschichte entfaltet und Qualityland aus sehr verschiedenen Perspektiven zeichnet, wodurch diese Welt erneut nahbarer und realistischer erscheint, als einem selbst manchmal lieb ist.

Ich habe das Buch erneut verschlungen, gelacht, sowohl über das offensichtlich Witzige, als auch über den Erfindungsreichtum und die Leichtfüßigkeit Klings, mit der er sich bei verschiedensten Ideen aus Technik, Informatik und Philosophie bedient und sie in seiner Welt veranschaulicht. Fans des ersten Teils werden nicht enttäuscht sein, da bin ich mir recht sicher.