Eine unangenehme (und dennoch lustige) Zukunftsvision

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nuca Avatar

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Das Buch schließt nahtlos an den Vorgängerroman an und hat mich wieder von der ersten Seite an begeistert. Marc-Uwe Kling bleibt seiner gesellschaftskritischen Schiene treu und wie schon in "Qualityland" finde ich es gruselig, wie haarscharf er die derzeit üblichen Umstände (z. B. die Technikversessenheit der Menschen und die freiwillige Einwilligung in Überwachung) überspitzt und pointiert. Klar, das Buch spielt in einer zukünftigen Welt, aber es gibt einfach viele Parallelen zur aktuellen Lage der Welt.
Zum Schreien komisch und doch nicht völlig aus der Luft gegriffen ist der Handlungsstrang, wie es zum Dritten Weltkrieg kam - was passiert, wenn der Mensch nicht mehr in autonome Waffensysteme eingreifen kann.
Grandios fand ich wieder die Einschübe, die ein paar Hintergründe erklären, beispielsweise wie es dazu kam, dass der Neoliberalismus die vorherrschende Religion wurde.
Das Ende ist toll gemacht und lässt Hoffnung auf einen dritten Band - auch wenn ich persönlich gerne neues vom Känguru lesen würde.