Geniale Fortsetzung

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marialein Avatar

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Im zweiten Teil von QualityLand geht es wieder ganz schön zur Sache: Kiki wird vom mysteriösen Puppenspieler gesucht, der mit seinem Kampfroboter vor nichts zurückschreckt. Zugleich kommt sie dem Geheimnis ihrer Herkunft endlich näher.

Unterdessen bekommt Peter Arbeitsloser eine Freundschaftsanfrage von keinem Geringeren als Henryk Ingenieur. Dieser will nämlich Präsident werden und um seine Chancen zu verbessern, will er herausfinden, wie der gemeine Pöbel tickt – und dabei soll ihm ausgerechnet Peter helfen. Es dauert nicht lange, da steigt Peter ohne große Mühe Level um Level auf.

Martyn Vorstand hingegen ist unaufhaltsam auf dem Weg nach ganz unten: Egal, was er unternimmt, jegliche Technik scheint sich gegen ihn verschworen zu haben und auch noch – wenn Maschinen zu solch menschlichen Emotionen fähig wären – schadenfroh über seinen Abstieg zu sein.

Aicha Ärztin hat den Anschlag auf John of Us noch immer nicht überwunden und wird den Gedanken nicht los, dass der ehemalige Präsident noch als allwissende K.I. irgendwo im Netz herumspukt.

Dann bricht ganz nebenbei noch der Dritte Weltkrieg aus – und ist nach wenigen Stunden wieder beendet. Doch auch wenn QualityLand haushoch gesiegt hat, bleiben die Gründe, die zu diesem Krieg führten, zumindest für die Menschen völlig unerklärlich.

Das gewohnte Format aus kurzen Kapiteln und kleinen Beiträgen aus QualityLands Unterhaltungs- und Werbebranche ist gleich geblieben, auch die Charaktere sind größtenteils aus dem ersten Teil bekannt. Wie erwartet durfte man sich auch diesmal wieder über eine witzige Erzählung mit verrückten Wendungen und schrägen Einfällen freuen. Im Grunde also wie der erste Teil – wenn nicht sogar noch ein bisschen besser. Die Themen sind noch ein bisschen weiter gefasst, gleichzeitig aber auch für unsere heutige Gesellschaft äußerst brisant.

Eine geniale Dystopie, die aber bei genauerem Hinsehen gar nicht so weit von unserer heutigen Welt entfernt ist. So darf man sich neben den zahlreichen Lachern auch gern einmal ein wenig gruseln und darüber grübeln, wie weit hergeholt diese Welt wirklich ist. Steuern wir nicht bereits auf eine von Algorithmen und virtueller Realität dominierte Leistungsgesellschaft zu, in der der Großteil der Arbeit völlig sinnfrei ist? So überspitzt und witzig wie in QualityLand 2.0 stellen sich diese Fragen sonst jedenfalls sehr selten.