Solider Krimi, teilweise etwas übertrieben

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kerstinth Avatar

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Jan Grall und Rabea Wyler sind weiterhin vom Polizeidienst suspendiert und haben nun eine Agentur für private Fallanalyse aufgemacht. Vereinzelt bekommen sie auch Kunden, aber leben können sie davon nicht. Gut, dass sie nun als externe Berater zu einer neuen Mordserie hinzugezogen werden. Jemand scheint unter den Topverdienern Europas aufräumen zu wollen – auf bestialische, aber durchdachte Art und Weise.

Dies ist der dritte Band rund um Grall und Wyler. Ich habe bisher nur den ersten Band gelesen, dennoch war ich schnell wieder mit den Akteuren vertraut. Zwischendurch gab es kleine Anspielungen auf den Alphabetmörder und Rapunzel, mein, das hat aber weder irritiert, noch gespoilert, noch hat es zu Verständigungsproblemen geführt.

Super fand ich ja die Idee hinter den Mordmethoden. Jeder stirbt auf eine raffinierte und durchdachte Tat, die seinem eigenen Verhalten entspricht. Auch wenn einem teilweise beim Lesen schon schlecht wurde. Ganz so bestialisch hätte es auch nicht sein müssen. Was mich an den Ermittlern etwas stört – vor allem an Grall – manchmal kommen sie total überraschend und urplötzlich auf eine zündende Idee und schwupps sind sie einen Schritt weiter. Das war doch etwas übertrieben – Hypersensibilität hin oder her. Hypersensibilität bedeutet ja auch nicht hellseherische Kräfte.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Spannung war da und ich konnte gut miträtseln – das freut mich immer. Dennoch konnte mich der Krimi erst auf den letzten fünfzig Seiten so richtig fesseln. Ich vergebe dreieinhalb von fünf Sterne.