Eine Zeitreise in die italienische Renaissance

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gerwine ogbuagu Avatar

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Der Prolog beginnt damit, dass Raffaels Vater im Sterben liegt. Wir folgen dem Lehrling des Arztes, der den Vater gerade zur Ader gelassen hat, als dieser die Schüssel mit dem Blut ausschütten soll. Er kommt an einer Malwerkstatt vorbei und trifft dort auf den jungen Raffael, der vor Angst, dass er seinen sterbenden Vater sehen soll, zittert. Das stickige Krankenzimmer und die Umgebung der Stadt Urbino in der Hitze eines schwülen Sommertages werden geschildert. Angedeutet wird die Abneigung, sogar der Hass der zweiten Frau des Sterbenden auf den noch kleinen Raffael.
Fünf Jahre später sehen wir vor uns Raffael wach werden, der gerade vom Totenbett seines Vaters geträumt hat. Er holt sich seine Zeichenmappe ins Bett und zeichnet seine Mutter, die bei der Geburt seiner Schwester gestorben war. Schon früh musste er sich mit dem Tod auseinandersetzen, was sich in seinen Gedanken spiegelt.
Die Stiefmutter kommt zu ihm ins Zimmer und aus ihren Aussagen entnehmen wir, dass zu dieser Zeit die Franzosen Mailand belagern und daher alle Waren teurer werden. Bernardina, die Stiefmutter, will die Werkstatt verkleinern und die Lehrlinge um die Hälfte vermindern, weil das Vermögen der Familie dahinschmilzt.
Später begleiten wir Raffael in seine Schule und hören, wie sein Tutor über die Seele doziert und den Unterschied zwischen den Auffassungen Platons und Aristoteles erklärt.
Wir treffen den jungen Raffael in einem kritischen Moment seines Lebens. Sein Onkel will ihm helfen, mit Hilfe des Herzogs aus der Vormundschaft von Bernardina entlassen zu werden um allein die Werkstatt zu übernehmen. Er traut es ihm zu, was seiner außerordentlichen Begabung geschuldet ist.
In diesen kurzen, spannend geschriebenen Zeilen erkennen wir bereits, dass wir mit einem bunten Roman rechnen können, der ein Bild der damaligen Zeit malt, wie wohl die meisten von uns sie so noch nicht kennen. Über das Leben und die Zeit des Malers Raffael zu lesen, verspricht eine überaus interessante Lektüre, die unser Bild von damals sicher bereichern wird. Darüberhinaus erscheint der Schreibstil an die Zeit, aus der er berichtet, angepasst zu sein in seiner Ausführlichkeit und einem angenehmen Tempo.