Atmosphärischer historischer Roman

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stephaniep Avatar

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Im Buch „Raffael und das Lächeln der Madonna“ begleitet der Leser den Künstler Raffael Sanzio während seiner Schaffenszeit. Raffael ist einer der gefragtesten und begabtesten Künstler der Renaissance und wurde sogar in Rom beauftragt seine Altarbilder zu malen. Raffael hat sich in die Bäckerin Margherita verliebt, doch er ist aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen und der Machtkämpfe immer auf der Flucht.

Noah Martin schafft es die Epoche der Renaissance sehr authentisch und glaubwürdig darzustellen. Sein Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich daher sehr schnell lesen. Da der Autor ein großes Kunstverständnis aufweist und ausführlich recherchiert hat, lösen seine Beschreibungen der Gemälde und Orte beim Leser großes Kopfkino aus. Besonders gut gefällt mir zudem, dass der Autor auch die damaligen Machtverhältnisse und –kämpfe sowie die gesellschaftlichen Ansichten ausführlich in seinen Roman einbindet. Hierbei entstehen allerdings hin und wieder ein paar langatmige Szenen.

Noah Martin schafft es in seinen Roman sowohl reale Personen als auch fiktive Charaktere einzubinden. Ausnahmslos alle Protagonisten sind äußerst interessant und als Leser möchte man unbedingt mehr zu ihrem Leben, den Ansichten und dem Werdegang erfahren. Besonders gut gefällt mir die Einbindung historischer Personen, wie Leonardo da Vinci oder Michelangelo. Aber auch in politischer Sicht und der damaligen Machtpositionen wird auf historische Fakten und Personen zurückgegriffen, was die Handlung besonders glaubwürdig erschienen lässt.

Die historischen Fakten wirken gut und aufwendig recherchiert und haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Obwohl ich bezüglich Künstlern und Kunstgeschichte eigentlich uninteressiert bin, hat mir der historische Roman sehr gut gefallen und ich habe mich nach dem Lesen sogar noch mit Raffaels Werken befasst. Natürlich wurden hin und wieder zu Gunsten der Handlung die historischen Fakten etwas verändert. Dies führt der Autor allerdings in seinem Nachwort auf.

FAZIT:
„Raffael und das Lächeln der Madonna“ ist ein aufwendig recherchierter historischer Roman, welcher einen Einblick in das faszinierende Leben des Künstlers ermöglicht. Zudem werden die gesellschaftlichen Entwicklungen zur Zeit der Renaissance sehr authentisch dargestellt. Im Großen und Ganzen konnte mich das Buch fesseln, obwohl es stellenweise ein paar Längen gab. Daher vergebe ich 4 Sterne!