Ein genialer Maler in wechselhafter Zeit

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leseratte1310 Avatar

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Selbst wer mit Malerei nicht viel am Hut hat, dem ist der Maler Raffael ein Begriff und auch die Sixtinische Madonna ist sehr bekannt.
Raffael Sanzio wächst bei seinem Onkel auf, der schon früh das besondere Talent seines Neffen erkennt. Raffael möchte die Werkstatt seines verstorbenen Vaters übernehmen, doch die politischen Verhältnisse machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Er muss fliehen und gelangt nach Siena, wo er die schöne Bäckertochter Margherita kennen- und lieben lernt. Sie wird seine Inspiration. In Rom erwirbt er sich Anerkennung und wird zu einer Art Star. Aber er verstrickt sich dort auch in die Intrigen und Machtspiele.
Dem Autor Noah Martin gelingt es ganz wundervoll, uns in die Zeit der italienischen Hochrenaissance zu entführen. Sprachlich ist das Buch sehr ausgefeilt; es lässt sich wundervoll lesen. Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker. Gut gefallen hat mir auch das Personenverzeichnis und ganz besonders die Karte von Italien um 1500.
Die Personen und die wechselhafte Zeit sind gut beschrieben, so dass man sich gut in alles hineinfinden kann.
Raffael Sanzio ist eine interessante Persönlichkeit. Er macht aufgrund seiner Begabung schnell seinen Weg. Dennoch habe ich bei ihm nie die Besessenheit verspürt, die anderen Malern nachgesagt wird. Nur Margherita löst Leidenschaft in ihm aus. Seinen Freund Daniele mochte ich auch sehr gerne. Er ist ein aufrichtiger und wahrhaftiger Priester, was ihnen jenen Zeiten nicht so selbstverständlich ist, wie man am ausschweifenden Leben des Papstes und seinem Umfeld sehen kann. Natürlich sind auch weitere berühmte Personen dieser Zeit dabei.
Ich habe noch einiges über die Zeit und die Malerei gelernt, und es war trotz der vielen Seiten bis zum Schluss fesselnd.
Ein grandioser Debüt-Roman.