Erweckt eine faszinierende Epoche zum Leben

Ich kann es kaum glauben, dass "Das Lächeln der Madonna" der Debütroman des Autors ist - so "rund", gelungen und ausgereift ist das Werk, sowohl sprachlich als auch in der gesamten Anlage. Schließlich ist es kein leichtes Unterfangen, die über 600 Seiten auf spannende, lehrreiche und unterhaltsame Art zu füllen und mit soviel Personen und Schauplätzen zu jonglieren, dass das Verzeichnis der Dramatis personae fünf Seiten umfasst.
Ich habe aber beim Lesen an keiner Stelle den Überblick verloren, da Martin es schafft, die Figuren und die aufregende Zeit der Renaissance zum Leben zu erwecken. Historische Personen wie Raffael, die Familie Borgia, Leonardo da Vinci und Michelangelo, die man aus dem Geschichtsunterricht kennt, werden so zu Menschen aus Fleisch und Blut. Beim Lesen erfährt der / die Leser*in viel über die politischen Machtspielchen jener Zeit und das Handwerk der Malerei, ist abgestoßen von der Ruchlosigkeit des Klerus und verfolgt den Aufstieg des jungen Malers.
Ich habe das Buch mit viel Interesse und Vergnügen gelesen. Wer historische Romane mag, sich für Kunst interessiert und gut recherchierte "Schmöker" liebt, wird "Raffael - Das Lächeln der Madonna" genießen. Eine klare Leseempfehlung!