Opulenter Historienroman

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miss marple 64 Avatar

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Im April jährt sich Raffael Sanzios Todestag zum 500. Mal. In die Kunstgeschichte ist er als DER Maler der Madonnen eingegangen und so versucht auch der Kunsthistoriker Noah Martin dem Renaissancekünstler gerecht zu werden. Sein großes Interesse an der Zeit und ihren weltberühmten Malern, Künstlern und Wissenschaftlern und vor allem an der Politik der Kirche und der europäischen Königshäusern, widerspiegelt jede Zeile dieses Buches. Der Autor präsentiert eine Fülle von historischen Figuren, die auf dem Schachbrett der Geschichte ihre Interessen am Land und Besitz des jeweiligen Gegners hin-und herschoben, allen voran die Kirche unter einem Borgia-Papst und seine Anhängern. Und hier überfordert der Autor seinen an Raffael interessierten Leser. Auch wenn er dessen Lebensgeschichte immer wieder aufgreift, bleibt sie hinter den Intrigen, Komplotten und Kriegsschilderungen zurück. Hier droht der Leser den Überblick zu verlieren, was zu Lasten der literarischen Figur Raffael geht. Er bleibt zu blass. Ihn und sein Schaffen im Mittelpunkt der Geschichte zu sehen, das hätte ich mir von dem Buchtitel „Raffael- Das Lächeln der Madonna“ erhofft.