Spannung pur

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lesemöwe Avatar

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Dieser Krimi übt von den ersten Seiten einen Sog auf, dem man sich nur schwert entziehen kann: Ein Mann, der Ex-Cop Ted Conkaffey, wird eines Verbrechens beschuldigt, das er nicht begangen hat. Wie das beschrieben wird, ist sprachlich einfach genial: "Doch sie hatte das leibhaftige Böse überlebt, das ich verkörperte." - Als naiver Leser denkt man zunächst, der Ich-Erzähler ist der Täter. Denn Satz für Satz wird man mit dem, was wirklich passierte, konfrontiert: "So hieß es jedenfalls." (Seite 8) - "Während der Verhandlung und meiner Gefangenschaft hatte ich den Hergang des Verbrechens an Claire Bingley so oft gehört, bis ich die Täterrolle willig akzeptierte. Wenn man eine Lüge immer und immer wieder eingetrichtert bekommt, glaubt man sie irgendwann selbst: Man lebt sie, atmet sie – und erinnert sich schließlich an die Einzelheiten, als entsprächen sie der Wahrheit. Doch das taten sie nicht. Ich bin kein Mörder. Kein Vergewaltiger." (Seite 9).
Und schon auf diesen wenigen Seiten wird klar, dass man es mit einem Krimi zu tun hat, der einem aufgrund des Spannungsbogens und der fesselnden Sprache keine Ruhe mehr lassen wird, bis man ihn zuende gelesen hat.
Ulrich Noller vom WDR sagt: "Ein Ausnahmetalent in Sachen Spannung". Dem ist nichts hinzuzufügen. Allerdings kann man sich sicher sein, dass, wenn man das schon in den ersten Seiten merkt, die Spannung sicher noch weiter an Fahrt aufnehmen wird.