Nachgesang

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
wal.li Avatar

Von

Anfang der 1960er Jahre wird in Irland eine junge Frau umgebracht. Ein Ermittler aus England wird geschickt, um die örtliche Polizei zu unterstützen. Einen Verdächtigen gibt es bereits, der sich so unbekümmert verhält, dass man an seiner Tat zweifeln könnte. Doch irgendwie zweifelt niemand. Und die Todesstrafe ist nicht abgeschafft.
Wie ein Crime Noir kam mir der Beginn des Romans vor. Sehr unterkühlt und irgendwie düster. Für die Ermittler scheint von Beginn an festzustehen, wer als einziger als Täter in Frage kommt. Die Untersuchungen der Polizei stehen am Anfang, doch die Voreingenommenheit wird schon recht deutlich. Da das Buch auf einem wahren Fall basiert, werden die Ereignisse zwar schon wie eine Erzählung geschildert, diese wirkt jedoch manchmal wie ein Bericht, was in meinen Augen dazu führt, dass mitunter die Spannung abhanden kommt. Der Lesefluss ist eher ruhig und bedächtig, kommt mir aber dennoch sehr zielstrebig vor. Allerdings muss ich gestehen, dass mich der Autor mit seinen Schilderungen noch nicht richtig erreicht hat. Zwar ist es schon interessant, wie in Zweifel gezogen wird, ob der vermeintliche Täter es tatsächlich war und möglicherweise ein Justizirrtum vorliegt, doch muss ich gestehen, dass ich Berichte über Verbrechen lieber als Gerichtsreportage lese. Da müsste der Autor bei mir noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten.