Requiem

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mrs-lucky Avatar

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Eoin McNamee ist studierter Jurist und weiß somit, wovon er spricht. Das Thema Justizirrtum ist trotz modernerer Ermittlungsmethoden immer noch aktuell, ebenso wie die Vorverurteilung Verdächtiger durch Medien und Bevölkerung. McNamee verpackt den Fall von Robert McGaddery in eine fiktive Geschichte. Er versucht, die Umstände des Falls zu erläutern und die Atmosphäre und Denkweise der Gesellschaft in der damaligen Zeit zu erklären. Für meinen Geschmack ist das Ganze etwas zu nüchtern geraten. Die Charaktere und ihre Sprache wirken sehr wortkarg und abgeklärt, die Szenerie erinnerte mich stark an "Philip Marlowe" oder auch den Film "Tote tragen keine Karos"ohne die Würze der Ironie. In der Leseprobe tritt die Geschichte auf der Stelle. Es wird immer wieder das gleiche erklärt, ohne dass die Ermittlungen voran kommen: Wie wurde die Leiche gefunden, es wird auf jeden Fall jemand hängen, die Leiche wurde nicht sexuell misbraucht, der Fall weist Parallen zu dem Mord an der Tochter des Richters auf. So bitter das Schicksal Robert McGadderys sein mag, diese Aufbereitung spricht mich nicht an.