Requiem

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Der Autor greift eine Begebenheit auf, die sich 1961 in Irland zugetragen hat. Ein des Mordes Verdächtigter wird hingerichtet, obwohl daran gezweifelt werden muß, daß er der Täter war. Der Autor versucht mit seinem Buch, die Hintergründe des Gerichtsverfahrens und des Urteils zu ergründen.

Die Leseprobe ist sehr interessant geschrieben, obwohl ich zunächst einige Schwierigkeiten hatte, in die Handlung hineinzukommen. Es werden gleich zu Anfang zu viele Personen vorgestellt, so daß ich immer wieder mal zurückblätten mußte, um die Zusammenhänge zu verstehen. Nach Ende der Leseprobe kann ich aber sagen, daß es sich um ein hochbrisantes Thema handelt. Hier wird ein junger Mann zum Tode verurteilt, weil der Richter einen Schuldigen haben will. Es ist ein reiner Indizienprozeß, und auch wenn der Beschuldigte zuletzt ein Geständnis ablegt, muß seine Schuld angezweifelt werden.

Der Autor beschreibt anschaulich die düstere Gegend, in der der Mord geschehen ist, und in der der Argwohn und die Mißgunst die Menschen dazu verleitet, ohne jeden Beweis eine Vorverurteilung zu treffen.

Ich würde gerne erfahren in welcher Weise der Richter, der durch die Ermordung seiner eigenen Tochter nicht vorurteilsfrei entscheiden kann, den Prozeß führt und wie er letztendlich sein Urteil begründet. Interessant zu lesen wird auch sein, wie die Polizei ihre Ermittlungen führt. Die Vorstellung, daß ein Mensch nur aufgrund von Indizien zum Tode verurteilt wird, ist geradezu bedrückend und grausam.

Mit Interesse werde ich das ganze Buch lesen oder mit etwas Glück auch vorablesen.