Die Intrige

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"Requiem" von Eoin McNamee
erschienen im Deutschen Taschenbuch Verlag, Seitenanzahl: 337


Inhalt:

Im Jahre 1961 wird in Nordirland eine junge Frau, Pearl Gamble, tot aufgefunden. Die Leiche wurde nackt ausgezogen, zusammengeschlagen, erwürgt und weist zahlreiche Stichverletzungen auf. Der 26jährige Robert McGladdery, für die irische Gesellschaft eine auffällige Person, wird verdächtigt und verhaftet. Er beteuert seine Unschuld; aber die Politik und die Rechtssprechung wollen ein Exempel statuieren und verhängen trotz fehlender Beweise die Todesstrafe.


Autor:

Eoin McNamee, geb. 1961 im irischen Kikeel, studierte Jura, bevor er Schriftsteller wurde. Er veröffentlichte mehrere Romane und machte sich mit seiner raffinierten Verknüpfung von Fakten und Fiktion einen Namen.


Meine Meinung zu dem o. g. Buch:

Das Buch liest sich mit einem klaren und sachlichen Schreibstil flüssig und angenehm.
Der Begriff "Requiem", der als Buchtitel gewählt wurde, ist die Heilige Messe für Verstorbene und bezeichnet sowohl die Liturgie der Heiligen Messe bei der Begräbnisfeier als auch die kirchenmusikalische Kompositionen für das Totengedenken.
Die Thematik dieses Buch ist zwar "schwer verdauliche" Kost, aber interessant zu verfolgen. Das Leben des Opfers Pearl und des vermeintlichen Täters Robert wird zwischen den Ermittlungen der Polizei abwechselnd erzählt. Man erfährt viele Einzelheiten über die Gesellschaft und das Leben in Nordirland in der damaligen Zeit. Die Kleinstadt-Jugend träumt von einem Leben in der Großstadt London und interessiert sich hauptsachlich für Sex, Sport und Geld.
Bis zur Verhaftung und Anklage des Verdächtigen Robert McGladdery verstreicht einige Zeit, in der das Buch schon etwas eintönig wird. Aber danach nimmt die Geschichte wieder Tempo auf und die Spannung steigt.
Die Korruption innerhalb der Politik und der Gesellschaft durchzieht das gesamte Buch. Recht und Gerechtigkeit wird nicht gleichgesetzt. Alle sind sich einig, dass sie Robert McGladdery hängen sehen wollen. Es ist schon traurig mit "anzusehen", wie Unschuldige zum Tode verurteilt werden.


Fazit:

Ein authentischer Fall, gespickt mit Fiktion, der den Leser bis zum Ende fesselt und nachdenklich zurücklässt.