Ein gelungener Abschluss

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Von

Requiem von Lauren Oliver
erschienen im Carlsen Verlag

Ich hätte bei Julian schlafen können. Ich weiß, dass er das von mir erwartet nach dem, was wir zusammen erlebt haben. Die Entführung, der Kuss. Ich habe ihn schließlich hergebracht. Ich habe ihn befreit und ihn in dieses Leben gezerrt. Nichts sollte mich davon abhalten, neben ihm zu schlafen.
Die Geheilten würden sagen, dass wir infiziert sind. Und wer weiß? Vielleicht haben sie sogar Recht. Vielleicht ist Liebe wirklich eine Krankheit und wir wären ohne sie besser dran. (Klappentext)

Das Cover des Abschlussbandes der Amor-Trilogie sieht wie gewohnt aus. Auch hier ist wieder ein Wort zu finden, das mehrfach über den Umschlag verteilt ist. Es handelt sich hierbei um den Begriff „Freiheit“. Ohne Schutzumschlag ist das Buch golden, was ich sehr schön finde. Die Story ist unterteilt in Abschnitte von Lena und Hana, die abwechselnd geschildert werden. Eine wirklich tolle Idee.

Lena ist wieder in der Wildnis. Zusammen mit Julian, der weiterhin ihr Herz erobern möchte. Aber Lena ist in einem Zwiespalt, denn auch Alex ist wieder aufgetaucht. Doch er verhält sich Lena gegenüber sehr kalt und abweisend. Für wen wird sie sich letztendlich entscheiden?
Hana ist geheilt worden. Sie steht kurz vor der Hochzeit mit einem ihr zugeteilten Mann. Manchmal denkt sie noch an früher, an Lena. Hat das Heilmittel bei ihr nicht vollständig gewirkt? Ist das das Leben, das sie sich erträumt hat?
Werden Lena und Hana sich wiedersehen? Und wenn ja, wie wird dieses Wiedersehen ausfallen?

Ich habe mich sehr auf „Requiem“ gefreut. Eine weitere Reihe abschließen zu können ist einerseits ein gutes Gefühl, andererseits bleibt aber auch etwas Traurigkeit. Ich muss die Rezension relativ kurz halten, da ich sonst zuviel von der Story erzählen würde.
Sehr gut gefallen haben mir die abwechselnden Kapitel zwischen Lena und Hana. Die Autorin hat hier erneut gezeigt, dass sie jedes Buch anders gestalten kann ohne den Leser aus der Geschichte raus zu reißen. Eine wirklich tolle und abwechslungsreiche Idee. Dazu muss ich noch erwähnen, dass mir Hanas Part wesentlich besser gefallen hat als Lenas. Er war für mich spannender und gefühlvoller dargestellt. Hana empfand ich als abgestumpft durch die Heilung, doch ihre alten Wesenszüge kamen zeitweise wieder durch. Meine Sympathie für sie ging somit keineswegs verloren. Mit ihr habe ich wahrlich mitgefiebert.
Im Gegensatz dazu hat sich Lena ein weiteres Mal verändert – doch leider zum Negativen. Sie wirkte auf mich sehr passiv in ihrer Handlungsweise, sehr abgelenkt durch das Liebeswirrwarr. Sie zeigte mir zu wenig Kampfwillen und Stärke. Zwei Eigenschaften, die gerade in „Pandemonium“ stark zur Geltung kamen. Mir war der Lena-Teil zu sehr auf die Liebe ausgelegt.
Ja, und dann kam das Ende. Was soll ich dazu sagen? Komplett überzeugen konnte es mich zwar nicht, aber ich habe es so hinnehmen können. Mir kamen die Ereignisse etwas zu plötzlich, die Handlung wirkte abgehackt. Einige Fragen blieben für mich noch offen, aber alles in allem bin ich mit dem Abschluss zufrieden. Nur die anhängende Ergänzungsgeschichte fand ich in diesem Zusammenhang etwas überflüssig.

Lauren Oliver hat mit „Requiem“ einen guten Abschluss für ihre Trilogie geschaffen. Der Spannungsbogen ist nicht allzu hoch angelegt, doch es kommt zu einem tollen Showdown. Auch wenn dieser Teil etwas schwächer war als die beiden Vorgänger, konnte ich das Buch nach Beenden zufrieden zur Seite legen.
Ich vergebe für das Ende der Amor-Trilogie 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

Die Reihe:

Delirium
Pandemonium
Requiem


Größe: 15,00 x 22,00cm
Seiten: 400
Alter: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-551-58301-7
Preis: 18,90 €
http://www.carlsen.de/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag