Requiem

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raschke64 Avatar

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1961 wurde mit Robert McGladdery der letzte Mann in Nordirland gehängt. Für einen Mord, den er zwar gestanden, aber nicht mit Sicherheit begangen hat.
Der Autor erzählt die Geschichte dazu, die Vorgeschichte, die Ermittlungen, den Prozess, das Geständnis. Leider konnte oder wollte er sich nicht bewußt entscheiden, ob er einen Krimi, einen biografischen Roman oder eine Tatsachengeschichte schreibt. So ist es von jedem etwas und doch eigentlich nichts richtiges. Die Zeit Anfang der 1960er Jahre wird gut beschrieben. Die Ansichten sind oft erschreckend. Man hat das Gefühl, man ist im Mittelalter gelandet, dabei ist es gerade mal 50 Jahre her.
Aber ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, als ob ich von oben auf ein Spielfeld schaue, in dem sich die Figuren zwar bewegen, es mich aber nicht wirklich interessiert, was sie machen. Keine der Personen weckt in mir Emotionen. Ich habe kein Mitgefühl mit dem Opfer, dem Richter mit der eigenen ermordeten Tochter oder mit dem (vermeintlichen) Täter, aber ich entwickle auch keine Antipathie. Es ist mir eigentlich immer mehr "egal", was passiert. Meine Zusammenfassung lautet ziemlich lakonisch: Ich habe das Buch gelesen. Ich habe das Buch weggelegt. Ich habe das Buch vergessen.