Spannend aber Hölzern

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ladybug Avatar

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Die Idee von "Requiem" ist durchaus spannend, es geht um einen wahren Kriminalfall, der mit der Todesstrafe eines Mannes endete, dessen Schuld nie gänzlich bewiesen werden konnte. Doch die Umsetzung ist leider relativ hölzern und macht das Lesen schwer.

Pearl Gamble wird nach einer Tanzveranstaltung ermordet aufgefunden. Die Leute sind schockiert ob dieser grausigen Tat. Und auch ein Schuldiger ist schnell gefunden, alle sind der Meinung der Täter müsse Robert McGladdery sein. Richter, Polizei und Bevölkerung verfallen in eine regelrechte Hetzjagd, die dem vermeintlich Schuldigem gar nicht erst die Möglichkeit gibt, seine Unschuld zu beweisen. Obwohl es kaum Beweise und keinerlei Zeugen gibt, wird der junge Mann für Schuldig befunden und soll hingerichtet werden. Eddie McCrink, der theoretisch die Ermittlungen leitet, schildert die Ereignisse rund um den Prozess, hinterfragt auch manches mal die Handlungen und bleibt doch bemerkenswert tatenlos.

Nun die Idee ist also eigentlich interessant und auch noch nach dem Beenden des Romans bleibt die Frage offen ob es mit Robert den wahren Täter erwischt hat oder ob dieser noch weiter sein Unwesen treiben konnte. Leider finde ich dieses Ende auch durchaus etwas zu offen, eine Auflösung der Ereignisse aus der Sicht des Autors hätte hier in meinen Augen gut getan. So hat man das Gefühl, dass es irgendwie noch weiter gehen sollte. Auch mit dem Schreibstil und der Art der Erzählung habe ich mich relativ schwer getan, mit einem Wort würde ich die Geschichte als hölzern oder vielleicht dumpf beschreiben. Denn ich hatte die meiste Zeit über das Gefühl eine Art Erlebnisbericht zu lesen und auch die Personen wirken und bleiben farblos man bekommt keinen Zugang zum Geschehen und auch.

Mein Fazit: Ein an sich interessantes Buch, das für mich aber in sich verschlossen blieb und dessen Ende mich doch leicht enttäuscht zurückließ!