Spannend ja, fesselnd nein

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mary90 Avatar

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In dem Buch geht es um die letzte Todesstrafe Irlands. Bis zum Ende bleibt offen, ob Robert McGladdery, der Angeklagte, tatsächlich schuldig ist, wie es die Polizei unterstellt, oder unschuldig, wie er selbst es konsequent behauptet.
Es beginnt mit der Gerichtsverhandlung, dabei kommt die Vergangenheit des Richters auf den Tisch, man fragt sich: Was gehört in die Vergangenheit, was in die Gegenwart? Doch schnell klärt sich die Situation.
Eoin McNamee versteht es, die Gefühle und Ansichten der einzelnen Figuren darzustellen, man kann sich absolut in sie hineinversetzten - auch, wenn man manchmal nicht weiß, warum man die Innensicht mancher Personen gerade zu diesem Zeitpunkt braucht.
Insgesamt gibt es einen Einblick in die Polizeiarbeit jener Zeit, unvollständige Ermittlungen, einen Komissar, der an die Unschuldsvermutung glaubt und Nebenhandlungen, die nicht wirklich zum Fortgang der Geschichte beitragen (Ronnie und ihre Männer,...)
Sprachlich gut, auch flüssig und angenehm zu lesen, spannend natürlich auch, aber nicht so fesselnd, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.