Altbewährtes neu verpackt

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Moritz Meschners Roman „Resteklicken“ hat mich in der Leseprobe gnadenlos begeistert, zwar habe ich das komplette Buch auch noch gerne gelesen, aber meine Begeisterung wurde etwas abgemildert. Die Story ist eigentlich alt und ausgelutscht: Mann wird verlassen, Mann will die Frau zurück, Mann betrinkt sich. Was das ganze interessant macht ist die Involvierung von Facebook und Moritz ist ein absoluter Facebook-Junkie. Die Aufmachung des Buches ist super. Immer wieder werden Statusmeldungen und Facebookaccounts eingebaut. Auch der Schreibstil des Autors ist gut zu lesen, immer etwas flapsig und lustig. Die Lektüre des Buches hat mir wirklich Spaß bereitet und ging relativ fix. Was mir allerdings ein wenig auf die Nerven ging war die Tatsache, dass Moritz wirklich STÄNDIG betrunken war. Das halte ich persönlich auch für extrem unrealitisch. Sogar in meinem Alter (und ich bin noch bedeutend jünger als Moritz ;)) bin ich nach einem richtigen Exzess für die nächsten Tage bedient. Moritz trinkt aber in Unmengen und startet auch gerne am nächsten Morgen wieder mit Bier oder Hochprozentigem. Das hat meinen Lesegenuss etwas gemindert, aber man sollte wohl die ganze Geschichte nicht zu ernst nehmen. Ich war sogar fast begeistert, als der Autor es tatsächlich geschafft hat mich zu überraschen. Nachdem der Anfangsteil sehr voraussehbar war gab es tatäschlich noch einige Wendungen, die ich nicht voraus gesehen hatte.

 

Von mir gibt es 4 Sterne, da meine Begeisterung etwas abgeschwächt ist, aber ich bei der Lektüre dennoch viel Spaß hatte. Hier handelt es sich natürlich um keinen tiefgründigen Roman, aber ich möchte unterhalten werden und lachen, das hat Meschner geschafft. Eine Empfehlung für Menschen die einfach mal abschalten möchten, dem Facebookwahnsinn kritisch gegenüber stehen und möglichst kein Problem mit übertriebenem Alkoholkonsum haben.