Das Leiden eines Facebook-Junkies

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crazy-cat Avatar

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Das Buch trägt den Untertitel "Ein Facebook-Roman" und zieht nicht nur über das Leiden des Protagonsiten, sondern auch über Facebook her. Es gibt sicherlich einige, die sich darin wiedererkennen würden ;-)

Der Inhalt ist schnell erzählt : Moritz wurde von seiner Freundin Steffi verlassen und leidet !!! Und er lässt alle an seinem Schmerz teilhaben und verbringt somit seine Zeit seitdem überwiegend online bei Facebook, postet seinen Status und sei es noch so belangloses Zeug und versucht ständig nachzuschauen was sich auf Steffis Profil tut, doch letztlich hat sie ihn gesperrt... ein Drama ! Seine Kumpels versuchen ihn seit Monaten wieder auf die Beine zu bringen und so enden alle Tage entweder in einem Besäufnis oder einer Party mit Besäufnis... natürlich nicht ohne das auf Facebook zu posten und Reaktionen abzuwarten...
Dabei kommen absurde Nachrichten, Situationen und Erlebnisse bei raus ... aber Steffi hat er dadurch immer noch nicht wieder... doch dann kommt es zu einem Zwischenfall mit "Arschfotzengesicht", wie Moritz Steffis neuen ŽFreund Silvio nennt und plötzlich tut es Steffi leid und würde sich gerne mit Moritz treffen... ist das seine große Chance ?

Der Autor befasst sich mit einem aktuellen Thema : ein großer Teil des Lebens scheint sich mittlerweile virtuell auf Facebook abzuspielen.

Und die Hauptfigur Moritz - vllt ein autobiographische Geschichte ? Denn der Autor heißt genau wie der Protagonist der Geschichte - ist regelrecht Facebooksüchtig. Sein ganzes Leben spielt sich online ab, er muss ständig seinen Status aktualisieren und wartet alle paar Minuten auf eine entsprechende Reaktion darauf... "Gefällt mir"-Klicks und Kommentare seine Facebook-"Freunde"... und wie wichtig es doch ist diese zu sammeln ! ... und mal ganz ehrlich, wer aus unserer heutigen Generation kennt das nicht - oder zumindest Teile davon. In einigen Punkten kann man sich sicherlich wiedererkennen (ich hoffe nur nicht ganz so dramatisch... ohje...)

Die ganze Geschichte hat mich sehr amüsiert. Es ist so typisch und einfach nur komisch. Die Aufmachung im Facebookstil ist gut gelungen und lässt das ganze sehr gut lesen und peppt das nochmal ein wenig auf. Allerdings hätte ich es schöner gefunden, wenn es bei den tatsächlichen Meldungen geblieben wäre anstatt auch noch ausgedachte Fantasien in den Stil zu machen... na gut, aber nicht schlimm.

Tatsächlich gibt es auch noch das Profil wirklich,ich war neugierig, bin der Idee gefolgt und wer es noch ist kann das nachschauen und findet einige Posts aus dem Buch dort wieder...

Das Cover finde ich hingegen nicht gelungen, im Buchladen hätte ich wohl nich unbedingt nach gegriffen.

Die Geschichte selber ist lustig und amüsant, was für zwischendurch, aber ohne viel Tiefgang oder Spannungsbogen... man sollte nicht zuviel von erwarten. Trotzdem hatte ich meinen Spaß mit dem Buch und ordne es mit guten drei Punkten ein.