Moritz Meschner, Resteklicken – Ein Facebook-Roman

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straßenprinzessin Avatar

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Das Cover ist durch sein Orangefarbenen Hintergrund ziemlich auffällig und auch der Titel „Resteklicken“ hebt sich durch die dicken weißen druck Buchstaben hervor und macht den potenziellen Leser somit auf sich aufmerksam. Des weiteren kann man in kleineren Worten, dennoch genauso dicken und blauen druck Buchstaben, „Ein Facebook-Roman“ lesen.

Darunter sind 2 Figuren, einmal weiblich in einem pinken Kleid und einmal männlich in einem blauen Shirt und einer schwarzen Hose, festgetapet. Hängen sie an Facebook ? Sind sie am Bildschirm ihres iPhones oder Computers wie festgeklebt ?

Auf der Rückseite wurde ein weißer Zettel mit einer kurzen Inhaltsangabe festgetapet. Der Hintergrund ist auf der Rückseite sowie auch auf dem Buchrücken Orangefarben.

Bevor die eigentliche Geschichte losgeht bekommt der Leser noch einmal eine längere Inhaltsangabe, die genauso viel verspricht wie der Klappentext, dennoch nicht zu viel verrät und einen mit einer gewissen vor- und Schadensfreude zurück lässt.

Moritz führt ein trostloses Leben seit dem er von seiner Freundin verlassen und von ihr auf Facebook gesperrt wurde. Seine Bude ist am Gammeln durch den ganzen Müll, doch das interessiert ihn nicht. Was ihn interessiert sind die Statusnachrichten der anderen, seine Facebook spiele sowie die Trennung von Steffi zu analysieren, darunter zu leiden und alle daran teilhaben zu lassen. Seine 3 Vollidioten - Freunde sind ihm, bei der “Trauerbewältigung“,eher mäßig eine Hilfe und auch seine Eltern sehen die Sache etwas anders.

Moritz, 30 Jahre jung, empfand ich als einen nicht Sympathischen aber dennoch annehmbaren Protagonisten. Sein Gejammer fing gleich von der ersten Seite an und man merkte schnell das er sich und andere abwertet, wenn auch auf eine ironische, sarkastische und witzige Art und Weise. Die anderen Personen blieben eher Oberflächlich, selbst Steffi, um die es sich ja eig. am meisten drehte, blieb mir ein wenig zu unnahbar.

Das Moritz schon 30 Jahre alt sein soll hat mich ein wenig gestört, waren seine Handlungen und seine Denkweise doch eher die eines Anfang – Mitte 20 jährigen.

Die meisten Situationen waren total überzogen und verliefen ab und an auch ein wenig unrealistisch, wodurch sie aber genau da erst ihren Witz bekamen. Der Facebook-Roman ist in 12 Kapitel unterteilt, die durch einen grauen Balken gekennzeichnet wurden. Des weiteren wurde der Text durch Gesprächsverläufe, Statusnachrichten sowie dessen Kommentare und den beliebten „i Like“ Button aufgelockert und unterstrichen den vorausgegangenen Text. Ulkig fand ich auch das der Autor seinem Protagonisten den selben Namen gegeben hat, den er selbst trägt.

Das Thema, Facebook, finde ich in der heutigen Zeit sehr gut gewählt, zeigt es doch in vielen lustigen Passagen einen nur das viele keine Grenzen mehr haben und wild drauf los Posten, auch wenn es noch so Peinlich, Geschmacklos oder uninteressant ist.

Von einem Unbekannten Schreiberling auf einer anderen Seite wurde das ganz gut Zusammengefasst.

_Willkommen auf Facebook! Wo Lügner noch mehr Lügen erzählen, Verlierer mehr Freunde haben als im echten Leben, schwache Menschen plötzlich mutig sind, ...Ex-Freunde einem nachstellen ("Stalken"), wo alle Mädchen zu “Models“ mutieren! Wo Pärchen ihre "scheinbare" Beziehungen präsentieren! Wo nichts mehr privat ist, wo jeder irgendwelchen Müll veröffentlichen kann und wo Feinde auf einmal Freunde sind...._

_(Quelle: [www.stupidedia.org/stupi/Facebook](http://www.stupidedia.org/stupi/Facebook))_

Alles in allem finde ich Resteklicken, ein Facebook-Roman von Moritz Meschner sehr Unterhaltsam und bis zum Schluss Ur komisch. Durch den flüssigen und sehr leichten Schreibstil ist das Buch für einen entspannten Nachmittag oder zum Auslaufen eines anstrengendes Tages genau das richtige.

Trotz der ein oder anderen Kritik gibt es von mir volle 5 Sterne, weil es mich bis zum Schluss sehr gut Unterhalten hat.