Schmunzeln

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Facebook ist heutzutage in aller Munde. Man bekommt schon fast das Gefühl, dass man nicht dazugehört, wenn man kein Profil hat. Nur mal vorab: ich habe keins \*grins\*. Wieso ich dann trotzdem das Buch Resteklicken lesen wollte ? Ich denke, aus demselben Grund, wieso sich zwar niemand für den Big Brother Container melden würde, Abend für Abend allerdings Millionen sich die Sendung anschauen: zum Fremdschämen. 

Geschichte: 

Moritz, ein 30-jähriger Student, wurde nach drei Jahren Beziehung von seiner Freundin Steffi verlassen. Und leidet. Sehr. Er belästigt sie pausenlos mit SMS, Facebooknachrichten und Anrufen. Doch das hilft alles nichts, denn Steffi hat schon einen Neuen. Und sperrt dann erst mal ihr Profil bei Facebook für Moritz. Moritz Hobbys sind: trinken, Rumjammern und Facebook-Freunde sammeln. Denn: wichtige Nebenhandlung: Moritz möchte die 300-er Marke an Facebook-Freunden knacken. Zusammen mit seinen Freunden erlebt er nun auf 294 Seiten mehr Downs als Ups und versucht seine Ex-Freundin zurückzugewinnen. 

Cover & Titel: 

Ich muss ehrlich sagen, mir hat bis heute nicht erschlossen, wieso der Titel Resteklicken heißt. Aber der Untertitel erklärt ja Vieles. Das Cover ist farblich schön gestaltet. Ich nehme an, die beiden Puppen sollen die Hauptfiguren Moritz und Steffi darstellen. Wieso die aber festgeklebt sind, weiß ich auch nicht. Sieht aber nett aus als Cover und fällt auf. 

Mein Eindruck: 

Die Geschichte liest sich sehr flott. Ich habe sie an einem Wochenende weggelesen. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, sind die Facebookmeldungen, die immer wieder im laufenden Text auftauchen. Diese sind gut gefunden, witzig und sehr authentisch. Und wichtig: auch für nicht-Facebook-Fans gut nachzuvollziehen. 
Die Geschichte selber ist ein bisschen vorhersehbar. Aber wer sich meinen Punkt „Geschichte“ oben kurz durchgelesen hat, kann sich ausrechnen, dass es zwei Möglichkeiten gibt: entweder Moritz und Steffi kommen wieder zusammen oder Moritz kommt über die gescheiterte Beziehung hinweg. Trotzdem gibt es hier und da eine etwas unerwartete Wendung, Langeweile kommt nicht auf. 

Witziges Detail: der Autor und die Hauptfigur haben denselben Namen. Da fragt man sich unweigerlich, ob die Geschichte autobiografisch ist. Könnte ja sein, Liebeskummer hatte ja jeder schon mal. Dadurch kann man sich z.T. mit der Hauptperson identifizieren. Natürlich wird die Geschichte hier übertrieben um unterhaltsam zu sein. Ich habe mich nicht weggeschmissen vor Lachen, musste aber öfters mal schmunzeln. 

Alles in Allem eine echt nette Geschichte mit einem schön runden Abschluss. Ideal wenn man z.B. beim Arzt länger warten muss oder für eine Zugreise, d.h. Situationen, in denen die Konzentration öfters mal unterbrochen wird. Mann kann sich kurz auf etwas Anderes konzentrieren und dann gleich wieder in die Geschichte eintauchen, was man bei einem Krimi z.B. nicht so einfach kann. Oder auch perfekt für einen lauen Sommertag, schön im Liegestuhl im Garten mit einem Getränk auf einem kleinen Tischchen nebenan, Sonnenbrille griffbereit und ab in die Entspannung. 
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