Ritter reloaded – nichts Neues aus der Fantasiewelt

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nicky_g Avatar

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Michael ist eigentlich ein ganz normaler Junge, der in London mit seiner Mutter, seinem Stiefvater und seinem Stiefbruder zusammenlebt. Mit letzterem streitet er sich öfter und auch in der Schule gibt es weniger nette Mitschüler. Aber auf seine Freunde Gavin und Safi kann er sich verlassen, auch als sein Leben eine mysteriöse Wendung nimmt und er von schleimigen Wesen angegriffen wird, vor denen ihn Merlin rettet. Dieser gibt Michael zu verstehen, dass er König Artus sei und er sich auf die Suche nach seinen Rittern der Tafelrunde machen müsse, damit das Böse aufgehalten werden kann, das durch die Ölbohrungen seines Stiefvaters vor der Küste Cornwalls erweckt wird.

Die Idee hört sich spannend an, aber die Erzählweise ist das leider nicht. Ich habe mich etwas durch das Buch gequält, weil ich es langweilig fand. Wenn etwas passiert, dann ist es auch schnell wieder vorbei. Schaden nehmen dabei nur die Bösen. Die Figuren sind ebenfalls sehr stereotyp und die Wesen, die Michael nach dem Leben trachten, haben mich ein wenig zu sehr an die Totesser aus den Harry Potter-Romanen erinnert. Und so ging es mir mit vielem und vielen in dem Roman: alles schien schon mal da gewesen zu sein, nichts war neu oder ungewöhnlich. Die Geschichte von König Artus birgt genug Zündstoff, um daraus ein spannendes und mitreißendes Buch zu schreiben, aber das ist hier leider nur mäßig gelungen. Vielleicht wird es im zweiten Band besser, nachdem die Vorgeschichte nun zu Ende ist.

Ich hatte auf ein wenig Mittelalterkunde gehofft, auf Verknüpfungen der Artus-Mythen und Anspielungen auf die damalige Zeit und die bekannten Figuren. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

Mäßige Spannung und stereotype Charaktere in einem belanglosen Jugendroman über König Artus.