Spannende Fantasy für Kinder, aber stellenweise sehr gruselig und brutal

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mrs-lucky Avatar

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„Ritter Reloaded – Die Tafelrunde kehrt zurück“ ist eine spannende Fantasygeschichte für Kinder. Die Altersempfehlung gilt ab 10 Jahren, ist meiner Meinung aber recht tief angesetzt, da es einige gruselige und brutale Szenen gibt, die bei zart besaiteten Kindern diesen Alters durchaus für Albträume sorgen könnten. Eltern sollten das Buch vielleicht vorab Probelesen, um abzuschätzen, ob das für ihre Kinder etwas ist.
Zum Inhalt: der 12-jährige Michael ist wenig begeistert, als seine Mutter nur 18 Monate nach dem Unfalltod seines Vaters dessen besten Freund Hector heiratet. Dass er noch einen hochmütigen älteren Stiefbruder dazu bekommt, macht es nicht besser. Zur Krönung wird Michael am Tag der Hochzeit von seltsamen schleimigen Kreaturen verfolgt und angegriffen. Ein Obdachloser kommt ihm zur Hilfe, bringt Micheal aber durch eine rätselhafte Offenbarung vollends durcheinander. Der Mann, der sich zudem noch in einen Falken verwandeln kann, behauptet Micheal sei die Reinkarnation eines der Ritter aus der legendären Tafelrunde von König Artus. Michael solle die anderen Ritter finden, da in nächster Zukunft eine Bedrohung auf die Menschheit zukomme, die nur die Ritter abwehren könnten. Die schleimigen Kreaturen waren Abgesandte des Bösen und Vorzeichen dessen, was passiert. Damit lässt „Merlin“ wie er sich nennt. Michael ratlos zurück. Wie soll er herausfinden, wer die anderen Ritter sind und was die Bedrohung darstellt?
Nach einigen seltsamen Zwischenfällen kristallisiert sich heraus, dass Michael gar nicht so weit suchen muss, sondern dass sich weitere Ritter unter seinen Freunden befinden. Die Bedrohung ist auch schnell lokalisiert, es geht die Bohrarbeiten, die sein neuer Stiefvater Hector in Cornwall vornehmen lässt.
Das Buch ist spannend geschrieben, enthält aber wie eingangs erwähnt einige sehr gruselige Szenen, als Lektüre vor dem Einschlafen ist das Buch für Kinder sicher nicht geeignet. Wenn man davon absieht, dass es nicht gerade wahrscheinlich ist, dass ausgerechnet 12-jährige Schüler aus Retter der Menschheit auserkoren werden, ist das Buch in sich durchaus schlüssig. Die „Ritter“ sind mutig, zeigen aber durchaus auch ihre Ängste und müssen lernen, dass sie nur durch gemeinsames Vorgehen eine Chance haben. Das Ende des Buches deutet auf eine Fortsetzung hin, ob und wann ein zweiter Band veröffentlich wird, ist aber unklar.
Gerade für Kinder ist ein offenes Ende ohne absehbare Fortsetzung eine Herausforderung, allerdings könnte man die Wartezeit gut nutzen, um sich ausführlicher mit der Artussage und den Geschichten um die Ritter der Tafelrunde zu beschäftigen. Hierzu gibt es im Buch nur Andeutungen, Details werden aber den wenigsten Kindern bekannt sein.
Fazit: Ein spannendes Buch mit einem interessanten Thema aber einigen brutalen und gruseligen Szenen, die nicht jedes Kind vertragen wird.