Blut und Ehre

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Ronin sind Samurai, die keinem Fürsten dienen. Der bekannteste Mann dieser Art war Musashi Miyamoto. Dessen Leben und die Legende um ihn benutzt David Kirk als Aufhänger und Gerüst für seinen Roman.

Zum Inhalt: Der 13jährige Bennosuke wächst als Halbwaise unter den Fittichen von zwei Onkeln - einem Priester und einem Kämpfer - auf, da sein Vater, der Samurai Munisai, das Dorf nach dem Tod von Bennosukes Mutter verlassen hat. Nach Munisais Rückkehr wird Bennosuke von diesem in der Kunst des Schwertkampfs unterrichtet, die dieser bald unter Beweis stellen muss, als sein Vater durch höfische Intrigen und Verrat in einen schändlichen Selbstmord gezwungen wird. Bennosukes weiteres Leben ist auf den Wunsch nach Rache und Vergeltung an den Schuldigen ausgelegt.

Zum Cover: Sehr edel gestaltet mit einer Landschaft, die nur in den oberen 10 Prozent des Titels sichtbar wird und sonst in Schwärze versinkt. Die Färbung der Schrift erinnert an japanische Vasen, dazu umläuft das Buch ein Samuraischwert, - die Hauptwaffe der Kämpfer.

Mein Eindruck: David Kirk versteht es meisterhaft, den Lesenden eine fremde Welt aus Ruhm, Ehre, Selbstaufgabe und Vergeltung nahezubringen. Das Wort des Fürsten gilt alles, - egal wie falsch, hinterlistig, geldgierig und machtgeil sich dieser verhält. Das "Buch der Vergeltung" zeigt, wie sich die Figur des Bennosuke aus diesem für Samurai festgefügten Weltblick löst. Er ist - durch seine zweigleisige Ausbildung bei Mönch und Kämpfer - dazu befähigt, hinter die Kulissen zu schauen. Ein duales Bildungssystem, welches zur Perfektion führt! Wenn auch fiktiv, ist die Geschichte großartig gesponnen, mit Blick in das Innerste; Seele wie Gedärme. Der letztere fiel mir jedoch manchmal etwas zu detailverliebt aus, deshalb die Abzüge in der B-Note für den Gesamteindruck.

Fazit: Die Welt des alten Japans zum (Be-)greifen nah! 4 Sterne