Ronin - Das Buch der Vergeltung

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Die Fernsehserie „Shogun“ mit Richard Chamberlain als John Blackthorne („Anjin-san“) nach dem gleichnamigen Roman des Schriftstellers James Clavell war in den Achtziger Jahren ein Hit. Durch das Buch „Shogun“ ist der zwölfjährige David Kirk auf das Leben der Samurai, die japanische Geschichte und Kultur aufmerksam geworden. Sein nun Jahrzehnte später veröffentlichter Debütroman „Ronin – das Buch der Vergeltung“ ist der Auftakt zu einer Romanreihe um die Kultfigur Musashi Miyamato. Ronin heißt übersetzt Wellenmann, umherwandernder Mensch und ist die Bezeichnung für herrenlos gewordene Samurai.

Bennosuke hat seinen Vater, den berühmten Samurai Minusai, seit 8 Jahren nicht mehr gesehen. Minusai Hirata nennt sich, seitdem er für seinen Herrn Fürst Sokan Shinmen dient, Minusai Shinmen. Bennosukes Mutter ist bei einem Feuer ums Leben gekommen. Der Bruder von Minusai, Mönch Dorinbo, hat Bennosuke groß gezogen. Dorinbo möchte, dass Bennosuke den ehrenwerten Beruf eines Geistlichen und Heilers lernt. Bennosuke fühlt sich aber zum Samurai bestimmt. Als sein Vater wieder nach Hause zurückkehrt, ist Bennosuke zwischen Angst, Respekt und Hoffnung hin- und her gerissen. Mit seinem Ausschlag, den wenigen Muskeln und seiner schmalen Gestalt wirkt er nicht gerade wie ein Samurai. Das Wiedersehen ist dann auch anders als gedacht. Bennosuke erfährt den Grund für seine Einsamkeit, die Ablehnung der Bauern aus dem Dorf. Ein Geheimnis wird offenbart, das nicht schrecklicher sein kann.

Das Vorurteil, das Samurai-Romane nur etwas für echte Samurai-Fans ist, wird schnell widerlegt. In „Ronin – Das Buch der Vergeltung“ vermischt sich historische Geschichte mit Fantasy. Viele Protagonisten wie Musashi Miyamoto hat es in Wirklichkeit gegeben. Die Story ist unvorhersehbar, packend bis zum Schluss, voller überraschenden Wendungen und sehr spannender Szenen. Bennsukes Schicksal fesselt. Ein 13jähriger Junge, der viel zu früh erfahren muss, was Gefahr, Verachtung und Tod bedeutet. Sein Leben ändert sich von einem Tag auf den anderen. Er muss sich den harten Seiten des Lebens stellen und ist trotz Training nicht auf das, was kommt vorbereitet. Es geht um Lug und Trug, Boshaftigkeit, Hinterhältigkeit und Vergeltung. Autor David Kirk schafft es, den Lesern eine völlig fremde Welt näher zu bringen. Grausame, schockierende Szenen sind aus dem Leben eines Samurai nicht wegzudenken. Was ist ein Seppuku? Das Tempo steigt an, die Emotionen reißen mit. Am liebsten würde man seine schützende Hand über den Jungen legen. Ein sehr gelungener Auftakt für die neue Romanreihe um den Samurai Musashi Miyamoto. Im Nachwort gibt es einige Anmerkungen des Autors zu den geschichtlichen Hintergründen. Viele interessante historische Details lassen sich auf diesen wenigen Seiten erfahren. David Kirks Leidenschaft für die Samurai und ihre Geschichte springt auf den Leser über. „Ronin – Das Buch der Vergeltung“ fasziniert Männer wie Frauen. Es spricht eine viel breitere Masse an als man denkt. Zu vergleichen mit dem Gefühl, einen Thriller oder fesselnden Krimi zu lesen. Die 512 Seiten vergehen wie im Flug.

Das Cover mit den leuchtenden Ronin-Buchstaben fällt ins Auge. Das Schwert zieht sich glänzend von der Rückseite bis über die Vorderseite. Der schwarze Hintergrund lässt die Details und ein Stück Landschaft am oberen Rand hervortreten. Mit wenigen Mitteln ist das Cover sehr gelungen und hat eine gewisse Anziehungskraft. Das Buch beginnt mit einem Zitat von Musashi Miyamoto, geschrieben 1645. Schon die ersten Zeilen vermitteln dass Gefühl, eine besondere Geschichte zu beginnen. „Ronin – Das Buch der Vergeltung“ hat das Zeug zum Bestseller und wird so manchen Zweifler überraschen.