Nicht meins

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Angesichts von Cover und Klappentext ist schon klar, dass das Buch „schrill“ sein könnte, aber irgendwie auch frisch – was überwiegt?

Beginnen tut das Buch mit einer kurzen Vorstellung, wie Rosa Roderigo zum Kochen als solchem und zum veganen im Besonderen kam und was ihre Küche ausmacht (etwa ihre 8 Geschmacksnerven-Kicks oder ihre 7 Küchen-Gadgets). Der Rezeptteil ist quasi klassisch aufgebaut, es geht los mit Frühstück über Kleinigkeiten, „Süppchen & Salätchen“ usw. bis Süßkram. Sowohl Buch als auch Rezepte selbst sind super strukturiert: Jedes Rezept enthält Bild, Titel, Mengenangabe, was rauskommt, Zubereitungs- bzw. Arbeitszeit, Nährwerte, Zutaten, Zubereitung, meist auch Tipps.

Wie nimmt sich das Buch denn nun aus? Es sind einige durchaus spannende Rezepte enthalten, gleich auszuprobieren wären etwa saugeiler Spicy Tofu, sommerlicher Spaghettisalat und afghanische Bolani. Damit wären wir auch schon beim nächsten Thema – viele Gerichte haben doch etwas abgedrehte Namen wie „Komplett krasses Kürbiscurry“. Dann sind viele Rezepte (um grob im „Wording“ des Buches zu bleiben) teils „übel aufwendig“ – und mir irgendwie auch oftmals zu nah daran, Fleischküche „bloß zu veganisieren“ (ok, Köttbullar, BBQ-Wings … aber Mätt-Igelchen?!). Da passt es dann auch ins Bild, dass es im „Theorieteil“ etwa heißt, dass es inzwischen Margarine mit Aromen gebe, die „das Ganze ordentlich buttrig“ – es gibt auch einen Hinweis darauf, dass bei der Butterherstellung mehr CO2 entstehe als bei der von Rindfleisch. Bumms, da ist sie, die „Moralkeule“ – und dann stellt sich schon die Frage, wie es dann mit der Herstellung von Aromen aussieht bzw. wie gesund gehärtete Fette und Aromen sind … und ja, Roderigos Partnerin mag wichtig sein, auch für das „Geschäftsmodell“: Mir ging die „Inszenierung“ auf den Senkel. Den Ansatz fand ich originell, aber alles in allem überwog bei diesem Buch der Nervfaktor – vielleicht bin ich einfach zu alt, zu wenig „instagramig“, um das Konzept zu verstehen.