Ruht das Licht

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bücherwürmchen09 Avatar

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Dieser Roman handelt von einem Wolfsrudel, die in den Wälder um den See der Kleinstadt Mercy Falls leben. Die Hauptfiguren sind der ehemalige Wolf Sam und Grace, die in ihrer Kindheit gebissen wurde, sich jedoch nie in einen Wolf verwandelt hat. Beide verbindet eine zarte und dennoch tiefe Liebesbeziehung, die insbesondere von Graces Eltern abgelehnt wird. Die Eltern nehmen die Liebe der Beiden nicht ernst. Sie haben sich nie sonderlich um Grace gekümmert - sie war während ihrer Jugend oft allein und fühlte sich allein gelassen. Umso unverständlicher ist ihr nun die Reaktion der Eltern. Grace hat ihre Liebe zu Sam gefunden und ist nicht gewillt, diese aufzugehen. Dafür geht sie zahlreiche Unwegbarkeiten ein. In dem Buch geht es immer wieder um Beck. Beck ist der Vater von Sam, der das Leben eines Wolfes führt und der neue Jungwölfe aktiviert. Viel mehr wird von Beck nicht erzählt. Es wird immer wieder auf den ersten Band verwiesen, der mir leider unbekannt ist. Einige Verweise konnte ich daher nicht nachvollziehen. In dem Roman spielen weitere Personen, insbesondere Isabel und Cole wichtige Nebenrollen. Letztlich siegt der Wolf in Grace. Sie leidet an einer Krankheit, die kein Arzt benennen und bekämpfen kann. Tatsächlich kämpft der Wolf in ihr sich nach zehn Jahren (vor zehn Jahren ist Grace gebissen worden) frei. Es gibt nur eine Rettung - Grace muss erneut gebissen werden und das Leben eines Wolfes führen. Das hat zur Folge, dass sich Sam und Grace, die sich ein Leben zu Zweit (mit einer roten Kaffeemaschine ;-)) aufbauen wollten, wieder getrennt werden. Sam hat die Vorzüge eines Menschenlebens kennen und lieben gelernt. Als Cole ihm anbietet, auch ihn zu beißen, damit er mit Grace vereint sein kann, lehnt er ab. Diese Wendung fand ich ein wenig irritierend, dadurch wird aber die Möglichkeit für einen Fortgang der Geschichte in einen dritten Band eröffnet. Ich bin gespannt, was noch kommt.

Das Buch ist schön geschrieben. Es strahlt, besonders in den Schilderungen von Grace und Sam und ihrer gemeinsamen Zeit eine unbeschreiblich wohltuende Ruhe aus. Da ich das erste Buch nicht kannte, war es zunächst etwas schwieriger, in die Geschichte zu finden. Die Erzählungen sämtlicher Figuren in der Ich-Form empfand ich zugleich interessant wie störend. Es hätte mir eher zugesagt, wenn die Geschichte aus der Hauptfigur oder auch der Hauptfiguren erzählt worden wäre. Vielleicht entstand der Eindruck auch, weil mir, in Unkenntnis des ersten Bandes, alle Figuren neu waren. Der Vorteil dieser Darstellung war natürlich, dass der Leser die Möglichkeit hatte, Einblick in die Gedankenwelt auch der Nebenfiguren zu erhalten. Mit den zahlreichen Verweisen auf das erste Buch konnte ich wenig anfangen. Sprachlich ist das Buch schlicht aber nicht trivial. Es ist wohl ein klassisches Jugendbuch - aber mir hat es auch gefallen.

Bereits das Cover hat mich sehr angesprochen und das blaue Lesezeichen fand ich ausgesprochen originell. Es passte auch zum Inhalt es Buches, denn Maggie Stiefvater ist es gut gelungen mit Farben, Themen zu verbinden, wobei Rot und Blau eine besondere Rolle spielen. Das hat mir an dem Buch ganz außergewöhnlich gefallen. Es ist eine leichte, schöne Geschichte. Wenn ich nicht schon das nächste Buch gewonnen hätte, würde ich bestimmt zeitnah den ersten Band lesen - und so möglicherweise Antworten auf offene Fragen und Verbindungen zu finden. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben ;-)