Wortgewaltiges Actionspektakel

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buchmareike Avatar

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In seinem Thriller Schlüssel 17 hat Marc Raabe zwei interessante Hauptpersonen erschaffen. Da ist erstmal Tom Babylon, der in dieser Buchreihe die Hauptrolle spielen wird. Er ist ein harter Cop, der seit vielen Jahren seine kleine Schwester sucht – allen Hinweisen zum Trotz, dass sie ertrunken ist. In seiner Verzweiflung überschreitet er mehr als einmal Grenzen und gerät mit den Vorschriften in Konflikt.

Seine Kollegin Sita Johanns trägt ebenfalls Narben mit sich herum, auch wenn ihre im Gegensatz zu Toms äußerlich sichtbar sind. Die beiden ergänzen sich wunderbar, auch ihr anfängliches Misstrauen, trägt einen guten Teil zur Spannung bei.

Dem Schreibstil von Marc Raabe merkt man an, dass er Fernsehproduzent ist. Sein Thriller liest sich wie ein Kinofilm. Da folgen Bilder auf Bilder und Sinneseindrücke auf Sinneseindrücke. Die Dialoge sitzen einfach und man ist tatsächlich sehr nah an den Figuren, was an dem Erzählstil liegt, der alles weiß, aber immer nur so viel verrät wie nötig. Zum andern an der Gegenwartsform, die sehr gut zum Buch passt.

Die Zielgruppe des Romans ist eher männlich, deshalb setzt das Buch mehr auf Action als auf persönliche Verwicklungen und Charakterentwicklung. Das ist aber okay und tut der Qualität keinen Abbruch. Das einzige, was mich enttäuscht hat, war das relativ offene Ende. Trotzdem vergebe ich fünf Punkte.