Wenn zwei Fliegen streiten....

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gluexklaus Avatar

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...stört das normalerweise keinen großen Geist, wie Karlsson vom Dach sagen würde. Aber Alva schon. Alva ist zwar kein großer Geist, hat aber ein großes Talent, das sie überaus gerne loswerden würde.

Das Cover macht ziemlich viel her, auf dem Titelbild geht es drunter und drüber. In der Mitte steht Alva, die sich die Ohren zuhält. Sie ist umringt von schreienden Tieren, einer Katze, einem Reh, einem Esel, einem Schaf und einem Hund. Vier weitere Kinder sind zu sehen, die vermutlich auch über ein besonderes Talent verfügen. Die Figuren sind schön bunt, witzig und ausdrucksstark gezeichnet. Mir macht das auffällige Cover große Lust darauf, herauszufinden, was es mit den verschiedenen Kindern und Tieren auf sich hat.

Autorin Silke Schellhammer schreibt kindgemäß, gut verständlich und unterhaltsam. Sie geht einfühlsam auf Alvas Situation ein, beschreibt Alvas Empfindungen klar und nachvollziehbar. Die Leser werden sich daher problemlos in Alvas Leben und ihre Gefühle hineinversetzen können.
Ein wenig größer als sonst ist die Schrift gedruckt. Die Textmengen auf den einzelnen Seiten ist angemessen und dürfte für Kinder ab acht Jahren beim Selberlesen keine Schwierigkeit darstellen.
Die Illustrationen von Simona M. Ceccarelli wirken lebendig, sehen sehr individuell und echt drollig aus. Ausgesprochen gut gefällt mir die Vorstellung der Charaktere am Anfang. Ich mag es, wenn anfangs alle Figuren schon mal abgebildet und beschrieben werden. Die Bilder passen prima zur Geschichte und motivieren die Leser garantiert.

Alva ist eine ganz besondere Hauptfigur. Sie kann Tiere verstehen, leider kann sie aber nicht mit Tieren sprechen, so hält sie ihr Talent für nutzlos. Da sich am laufenden Band irgendwo Tiere unterhalten, ist es um Alva herum vermutlich nie ganz ruhig. Klar, dass sie sich da nicht richtig konzentrieren kann. Sie kann ja auch nicht immer Ohrstöpsel tragen. Alva tut mir ziemlich leid, zumal sie natürlich von anderen für komisch oder gar verrückt gehalten wird und sie sich deshalb allein und unverstanden fühlen muss.
Onkel Thomas kommt jetzt gerade recht, auch wenn er Alva schon immer suspekt ist. Dass er Gedanken lesen kann, macht ihn auch zu einem Außenseiter. Jederzeit mitzubekommen, was andere über ihn denken, ist bestimmt nicht angenehm. Thomas Dialog mit Alva amüsierte mich sehr, aber dennoch ist Gedankenlesen häufig bestimmt mehr Bürde als Geschenk.

Ich bin sehr neugierig, wie es auf der School of Talents so zugeht. Welche Talente haben die anderen Schüler? Wie kommt Alva mit den anderen Talenten klar? Geht es wirklich darum, die Talente loszuwerden? Oder lernt Alva vielleicht eher, ihre Fähigkeiten zu kontrollieren und sinnvoll einzusetzen?
Meine Kinder, fünf, sieben und neun Jahre alt, lieben Schulgeschichten, sie sind große Fans der Reihe „Die Schule der magischen Tiere“. Da sind sie auf diese außergewöhnliche Schule natürlich auch ganz gespannt. Wir hätten große Lust, „School of Talents 1: Erste Stunde: Tierisch laut!“ vorab zu lesen.