Poetischer und gleichzeitig düsterer Anfang

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anonymous Avatar

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Das Buch beginnt mit der fantastisch-düsteren Beschreibung eines bösartig gewordenden, alten Hauses, in dem Sachen verschwinden, welches "sich selbst verschlingt". Diese dunkle, geheimnisvolle Atmosphäre setzt sich im ersten Kapitel fort. Der poetische Beschreibung der Wassertropfen, die sich ihren Weg suchen wirkt harmlos und friedlich - bis sie auf das abgelöste Fell der toten Ratte treffen. Die Beschreibung des alten Hauses, wie Sophie den Morgen nach dem Sturm erlebt und die fast (?) feindliche Haltung der Nachbarn schaffen eine beklemmende Atmosphäre - fast wie in einem alten Schwarz-Weiß-Film.

Ein außergewöhnlicher Einstieg in ein Buch mit einer sehr interessanten Thematik, das viel zu sein scheint als ein gewöhnlicher Krimi. Eine Wohngemeinschaft von Hippies aus der Großstadt in einem kleinen Dorf, Ende der Sechziger Jahre, bietet sicherlich jede Menge Konfliktpotenzial. Wenn dann noch der Selbstmord einer Dorfbewohnerin und ein vermuteter Mord hinzukommen, hinterlässt diese Wohngemeinschaft sicherlich Spuren in der Seele der Dorfgemeinschaft, die auch nach 40 Jahren noch deutlich sichtbar sind.

In den ersten Kapiteln werden einige Dorfbewohner vorgestellt und es wird deutlich wie beengend das Leben auf einem Dorf sein kann, wo jeder jeden kennt. Am Ende der Leseprobe hätte ich gerne weitergelesen und erfahren, wie es weitergeht.

"Schrei nach Stille" scheint ein spannender Krimi mit interessantem zeitgeschichtlichem Hintergrund zu sein.