Hat Potenzial

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xxmarie91xx Avatar

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Klappentext
Farus - Eine Verbindung, die dich vereinnahmt, dich fesselt und für ewig aneinander bindet.

Xerks sind blutrünstige Bestien, geistlose Gestaltwandler bar jeder Vernunft, die sich als Menschen tarnen, nur um selbige zu vernichten. Sain ist Jäger, das Töten von Xerks liegt ihm im Blut. Als er eines Tages auf den schwer verletzten Deejen trifft, werden seine Überzeugungen allerdings bis in die Grundfesten erschüttert. Er hilft Deejen, nicht ahnend, welche weitreichenden Folgen dies für ihn und den Xerk haben wird ...

Meine Meinung
Puh, schwer zu sagen, was ich von diesem Buch halten soll. Ich bin hin- und hergerissen, ob es mir gefallen hat oder nicht. Prinzipiell hat das Werk definitiv Potenzial, das aber meiner Meinung nach absolut nicht ausgenutzt wird, weshalb sich den Lesenden hier eine eher halbgare Lektüre eröffnet.

Zuerst möchte ich mal auf die Sprache eingehen, denn obwohl hier als Setting vermutlich eher in einem Fantasy-Mittelalter oder ähnlichem angesiedelt ist, empfand ich die Sprache als unpassend hochtrabend und geschwollen. Sicher ist der Schreibstil im Genre Fantasy ein anderer als bei New Adult oder Romance, hier wollte der Autor aber zu viel. Dennoch las sich die Geschichte überwiegend flüssig, hatte man sich erstmal an den Stil gewöhnt.

Wie bereits geschrieben, bot die Handlung definitiv Potenzial für eine tolle Geschichte mit Romantik, Dramatik, Spannung und allem, was man in einem guten Buch erwarten möchte, leider wurde das aber hier nicht vollkommen ausgereizt. So erschien die Handlung zeitweise überstürzt und wie im Zeitraffer, vor allem was Kämpfe und andere Entwicklungen betrifft.
Das Buch wird zum Beispiel auch dem Genre "Erotik" zugeordnet, aber die entsprechenden Szenen sind so kurz und quasi nebenbei abgehandelt worden, dass bei Lesenden keinerlei Stimmung aufkommen kann. Das gilt aber leider nicht nur für die Erotik-Szenen. Generell fiel es mir extrem schwer, mich in die Charaktere hineinzuversetzen oder mit ihnen mitzufiebern. Es kamen einige dramatische Szenen vor, die aber ebenso "kurz und schmerzlos" abgehandelt wurden und es so schwer machten, emotional mitzukommen.

Mit dem Protagonisten, Sain, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist, bin ich auch die meiste Zeit nicht wirklich warm geworden und konnte damit auch die viel beschriebene innige Verbindung zwischen ihm und seinem Gefährten Deejen nicht nachvollziehen. Es kam mir eher wie ein nebeneinanderher leben vor, denn wirklich kommuniziert haben die beiden oft erst miteinander, wenn der Karren schon in den Dreck gefahren war. Natürlich sind durch dieses Nicht-Kommunizieren Missverständnisse zwischen den beiden entstanden, die nicht hätten sein müssen. Einige Szenen wirkten dadurch zu konstruiert.

Das einzig Positive an dem Buch war dennoch, dass es überraschend spannend daherkam, sodass ich trotz der vielen Kritik, die ich hier beschrieben habe, nicht darüber nachgedacht habe, das Buch abzubrechen und es sogar recht schnell weggelesen habe. Wie gesagt, die Idee an sich ist wirklich nicht schlecht gewesen. Nur die Umsetzung ist noch nicht ganz ausgereift.

Fazit
Eine gute Idee, deren Umsetzung noch ausbaufähig ist. Viel verschenktes Potenzial und zu wenig Tiefe der Handlung. Die Spannung hat es ein wenig rausgeholt. Außerdem ist es ein Debüt gewesen. Deswegen würde ich das Buch mit 3 Sternen bewerten.