Spannende Ideen, in der Umsetzung eher schwach

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senfblüte Avatar

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Der Debütroman von Lucien Mourtier "Schwarzrot - Farus-Chroniken I" hat ein sehr stimmungsvolles Cover. Die Grundidee des Romans gefällt mir gut und hat mich neugierig gemacht und als das signierte Exemplar mit einigen Goodies ankam, habe ich mich sehr gefreut und wollte gleich starten.

In einer mittelalterlich gehaltenen Welt leben Xerks und Menschen und kämpfen miteinander. Typisch menschlich halten diese die Gegner für blutrünstige Tiere, da sie sowohl eine menschliche, als auch eine tierische Form haben und mit ihnen nicht sprechen, obwohl sie dies können. Zu Beginn stößt der Jäger, Sain, bei einer Erkundung auf den schwerverletzten Xerk, Deejen und rettet ihm das Leben. Danach ist für beide nichts mehr wie zuvor.

Diesen Einblick hat man in der Leseprobe bereits erhalten und er verspricht eine spannende Geschichte. Danach hat die Handlung zwar noch einen roten Faden, doch die Erzählung ist oft viel zu schnell und zu wenig detailliert, um sich in die Welt oder die Gefühle der Protagonisten zu vertiefen. Egal, ob es sich um die eigenen Verhaltensweisen von Sain handelt oder um eine Kampfszene oder auch um eine Erotikpassage, man erfährt viel zu wenig, um sich wirklich in die Welt zu vertiefen.

Grundsätzlich ist es ein dünnes Büchlein und schnell zu lesen, aber meine Motivation ging über die Lektüre hin ziemlich verloren. Die Perspektive von Sain bleibt sehr unbefriedigend, da man viel zu wenig Input bekommt und er sich auch zu keinem Zeitpunkt in andere hineinzuversetzen scheint.

Beispielsweise auch bei Meinungsunterschieden zwischen den beiden Hauptfiguren besteht dieses Problem. Teilweise werden hier auf einer Seite verschiedene Fakten im Schnelldurchlauf ausgetauscht, die man auch über ein Kapitel entwickeln könnte. So kommen keine echten Emotionen auf und der Leser wird nicht wirklich mitgenommen.

Da es das erste Buch der Autorin ist, kann man hoffen, dass sie ihren Figuren in den nächsten Bänden vielleicht noch ein bisschen mehr Raum zur Entfaltung gibt.