Beschaulich geht anders

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Linda Graze hat ihrer Heimatregion eine kleine Aufwartung gemacht. Bewohner des Schwarzwaldes oder Urlauber in der beliebten Feriendestination werden sich schnell heimisch fühlen in den Beschreibungen der örtlichen Gegebenheiten und der Wiedergabe des dortigen Dialekts. Das Buch lebt weniger von rasanten Entwicklungen oder spannenden Zwischenfällen. Die Moorleiche, die den zweiten Erzählstrang darstellt, der sich mit der Gegenwart abwechselt- stellt sich als lange tot heraus. Die Intrigen um den Bau einer neuen Ferienanlage sind auch nicht wirklich neu und in einem gewissen Maße auch ziemlich vorhersehbar. Was also bleibt -neben dem grandiosen Cover, das sich ins Gedächtnis brennt- sind die Charakterstudien. Harald Scholz und sein Kollege Justin Schmälzle sind auf ihre Art Originale und man lernt sie gerne kennen. Dem Kollegenpaar zur Seite gestellt ist die herzerfrischende Putzfrau des Polizeipostens in Bad Wildbad. Aus der Beschreibung dieser Konstellation und der Einsicht, dass -Lokalkolorit hin oder her- das Leben in den verschiedenen Ecken Deutschlands sich nicht stark unterscheidet, lebt das Buch und unterhält seine Leser.