Ein Schwarzwaldkrimi mit sehr speziellen Protagonisten

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insel Avatar

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In Bad Wildbad scheinen die Uhren sehr langsam zu ticken und die Mitarbeiter des Polizeipostens haben nicht viel zu tun, so dass der Fund einer Moorleiche sie in Bewegung versetzt so wie sie es mit dem Schnapsbrenner Willi Hauck zu tun bekommen, der bezichtigt wird über seine Grundstückgrenzen hinaus hinausgebaut zu haben. Im unmittelbaren Umfeld gibt es durchgestochene Reifen und einen Schuss auf einen Notar. Wie hängt alles zusammen?

Der Krimi ließ sich leicht und locker lesen, überall kam der schwäbische Einschlag durch, was überaus charmant war und auch für mich als Nichtschwaben zu verstehen. Gefallen hat mir, dass der Krimi in der Gegenwart und in der Vergangenheit 1869 als die gefundene Moorleiche zu Tode kam. Die Protagonisten wirken - und zwar mekwürdigerweise ausschließlich die Männer wie die Kommissare Scholz und Schmälzle oder der Schnapsbrenner Hauckwirken trotz ihrer Besonderheiten wie Kleidungsstil, Benehmen oder Veganertum - eher "leblos", dagegen wirken die Frauen in der Geschichte, ob es die Polizeiassistentin, die Putzfrau ( der heimliche Star der Story), Claudia, die Ehefrau von Schmälze, oder Nicole, die Ehefrau von Hauck ,äußerst "lebendig" und sie kann ich mir gut vorstellen.

Die Ermittlungen kamen mir teilweise sehr dilettantisch vor, gingen schleppend voran, dann wiederherum gab es fundierte wissenschaftlliche Erkenntnisse, die erwähnt werden, was mir sehr gefiel. Mit dem Ende konnte ich mich nicht anfreunden, da es mir zu offen war, aber das ist bekanntlich auch Geschmackssache. Das im Buch enthaltene Rezept für die vegane Schwarzwälderkirschtorte werde ich auf jeden Fall ausprobieren.

Insgesamt 3,5 Sterne aufgerundet vierSterne!