humorvoller Regionalkrimi

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nicol_loves_books Avatar

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Inhalt:
In Bad Wildbad auf dem Polizeiposten herrscht Langeweile, Kollege Scholz bastelt Papierflieger und Kommissar Schmälzle welcher sich vegan ernährt und ein bekennender Reismilch-Macchiato-Fan ist, langweilt sich. Kommissar Schmälzle ist Badener mit haitianischen Wurzeln.
Doch dann kommt schließlich Schwung in die Bude, denn im Moor wird eine jahrhundertealte Leiche gefunden und auch die Putzfrau erzählt von illegal verschobenen Grenzsteinen zwischen einer Schnapsfabrik und einer geplanten Ferienanlage. Als i-Tüpfelchen wird dem Investor der Ferienanlage ins Bein geschossen. Wer war wohl der Schütze? Und was hat die Moorleiche mit dem allem zu tun?

Meine Meinung:
Ein Regionalkrimi aus dem Schwarzwald dazu der Vermerk- „Achtung enthält schwäbisch“- da war für mich klar, diesen Krimi muss ich auf jeden Fall lesen. Denn ich wohne als Schwäbin nun schon seit 20 Jahren im schönen Schwarzwald und dazu noch direkt am Hochmoor. Also, wenn dieses Buch nicht für mich gemacht ist, welches dann?

Schon nach den ersten Seiten war ich direkt gefesselt und mitten in der Geschichte drin. Die Dialoge meist im schwäbischen Dialekt haben mich bestens unterhalten und ich habe nicht nur einmal beim Lesen laut aufgelacht. Für nicht Schwaben werden einige Wörter erklärt, da Kommissar Schmälzle ebenfalls so einige Probleme mit dem schwäbischen Dialekt hat.

Die Geschichte befasst sich mit 2 Handlungssträngen, so dass man aus der Gegenwart den aktuellen Fall liest und auch Rückblicke in die Vergangenheit ( ins Jahr 1869 ) erhält.
Besonders die Rückblicke haben mir sehr gefallen, da man sehr viele Einblicke in das Leben der jungen Bäuerin erhielt. Die Rückblicke sind in der Ich-Perspektive und die Gegenwart in der Erzählperspektive geschrieben.

Die Autorin hat einen sehr ausführlichen und bildhaften Schreibstil, so dass man das Gefühl hat, sich nun bestens in Bad Wildbad und Region auszukennen. Mir waren teilweise die Autofahrten samt Straßennamen etwas zu ausführlich beschrieben.

Leider hat sich das Buch nach dem sensationellen Auftakt der Geschichte dann sehr gezogen, da sich die Kommissare mehr mit essen und Kaffeterinken ( natürlich veganen Reismilch-Macchiato ) aufgehalten haben, statt zu ermitteln.

Mit Kollege Scholz bin ich nicht ganz so warm geworden, meiner Meinung nach bräuchte er mal einen gehörigen Tritt in den Hintern, damit er mit dem Ermitteln beginnt...
Die beiden Polizisten erinnerten mich sehr an die leicht trotteligen TV-Kollegen, welche eher im bayrischen Raum ermitteln.
Mein absolutes Highlight in diesem Krimi war die Putzfrau der Dienststelle, welche statt zu Putzen mal kurzerhand selbst die Ermittlungen übernimmt!

Im letzten Kapitel erhält man schon mal einen Hinweis auf den folgenden Fall, der bei mir auf jeden Fall schon mal die Neugier geweckt hat.

Fazit: wer auf der Suche nach einem sehr humorvollen Regional-Krimi ist, der des Schwäbischen Dialektes mächtig ist oder diesen erlernen möchte, dem kann ich diesen Krimi empfehlen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bei einem Krimi jemals so viel gelacht habe.