Wie ‚Mord mit Aussicht‘ bloß im Schwabeländle

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Willkommen im Schwarzwald, im beschaulichen Bad Wildbad! Hier wo die Welt noch in Ordnung ist passiert eigentlich nichts, außer dass sich mal der ein oder andere Rentner verirrt. Hierhin hat es Justin Schmäzle verschlagen als Kommissar aus der Großstadt und nun hockt er mit seinem Postenchef Scholz in seiner Wache. Langeweile stellt sich ein, aber dann geschieht doch etwas! Es wird eine Moorleiche gefunden und eine alte Fehde kocht hoch im Ort! Schnaps ist auch involviert, den die örtliche berühmte Schnapsbrennerei wird auch unter die Lupe genommen.
Linda Graze hat mit dem zweiten Fall des Kommissars Justin Schmäzle einen herrlich amüsanten Mitrate-Krimi geschrieben. Wenig Blut und viel zu lachen ohne dass es zu arg Komödie wird. Mir haben die Passagen der hochschwäbischen wörtlichen Rede sehr gut gefallen. Gut getroffen, amüsant, auch wenn es natürlich klischeehaft ist. Meine schwäbische Verwandtschaft möge es mir nachsehen, dass ich hier doch die ein oder andere Parallele gesehen und vor allem gehört habe!
Es war bereits der 2. Fall und ich kannte den ersten nicht. Kam aber auch so gut in den Fall und in das Leben des Kommissars und des Dorfes, pardon, des Ortes hinein. Was bemerkenswert gut ist um die Diversität der deutschen Kommissarenlandschaft zu erweitern: Der Kommissar is POC (Person of Color) und somit, soweit ich mich erinnere, der einzige farbige Kommissar! Großartig aus meiner Sicht, dass es nicht wieder ein mittelalter, mittelweißer und problembeladener Mann ist. Hier ein sportlicher Schwarzer mit schlagfertiger Ärztin als Frau. Weiter so! Ich würde ich auch mal eine POC KomissarIN wünschen, aber gemach gemach, oins nach ‘em andere!
Der Fall an sich ist auch knifflig genug, natürlich hatte ich so meine Vermutungen, aber so recht kam ich bis zum Schluss nicht auf die Lösung.

Fazit: Des kann man fei scho lese! A bissl arg viel Schwobe, aber es muss ma mäge.