Zwiegespalten

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dukie Avatar

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Ich muss zugeben, dass ich bei dem Buch Schwarzwälermorder von Linda Graze sehr zwiegespalten bin. Von der graphischen Aufmachung des Covers mit einer Schwarzwälderkirschtorte und der darin steckenden Axt denkt man bei Schwarzwäldermorde irgendwie als erstes einen Regionalkrimi mit Witz. Auch der Klappentext vermittelt zunächst, dass es sich um eine gute Geschichte handelt, die mit viel Witz geschrieben ist. Das Thema der Moorleiche und des Konflikts des Schnapsbrenners mit der Ferienanlage haben viel potential. Leider wird man ales Leser vom Schreibstil von Seite zu Seite immer mehr enttäuscht. Man hat manchmal das Gefühl, dass Buch musste zu einer Deadline fertig werden oder die Autorin/Lektorin wollte unbedingt noch die ein oder andere Nebengeschichte unterbringen. Allerdings hätte ich mir als Leser dann nicht zu abrupte Abbrüche und den Beginn des nächsten Kapitels gewünscht, sondern eine ordentliche Abhandlung des Handlungsstranges. Was die Kapitelüberschriften angeht sind diese oft eher zusammenhanglos und sollen wohl witzig sein - sind sie aber nicht.
Die Figuren an sich sind mit Justin Schmälzle sehr gut beschrieben. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie die Figuren agieren.
Wie ich in der Überschrift geschrieben habe, bin ich zwiegespalten.
Von der Story ist das Buch auf jeden Fall lesenswert, den Schreibstil und die nicht abgeschlossene Abarbeitung der Handlungsstränge sorgen allerdings für Abzüge bei meiner Bewertung des Buches zu einem Durchschnittskrimi.