Als Mädchen in einer Männerwelt

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"Männer sind Genies. Frauen sind die Musen. Männer machen Arbeit. Frauen machen Essen. Männer machen Kunst. Frauen machen Wäsche. Männer machen. Frauen machen mit.”

Lore wächst in einem österreichischen Dorf auf. Während ihre Brüder im Wald herumtoben dürfen, verbringt Lore ihre Tage mit ihrer Großmutter. Am Beispiel der Großmutter lernt sie, was es bedeutet, einen Haushalt zu führen und den Ansprüchen des Großvaters stets gerecht zu werden und an ihrer eigenen Mutter erkennt sie, dass die Karriere von Frauen nicht an die der Männer heranreichen kann. Nur ihre Tante Ursula, die in der Stadt lebt, reist und malt, ist anders und zeigt Lore, dass auch ein anderes Leben möglich ist.

Es sind die patriarchalen Strukturen, die ihr Aufwachsen und ihre Sozialisierung prägen und es sind vor allem die Einschränkungen, die Lore wahrnimmt. Als Mädchen darf sie nicht das machen und wollen, was ihre Brüder machen. Aber dankbar sein soll sie trotzdem, denn auch das wenige, was sie darf, ist keine Selbstverständlichkeit.

Der Roman beobachtet mit klarem Blick, wie es ist, als Mädchen in einer Welt aufzuwachsen, die immer noch von Männern bestimmt ist. Er erzählt vom Ausbrechen, vom sich Widersetzen und zeichnet mit Lore und Tante Ursula das Leben von Frauen nach, die sich nicht den Regeln unterwerfen.

Die Autorin widmet sich wichtigen Themen, fasst kluge Gedanken, erzählt stringent und nachvollziehbar. Deshalb: Eine Empfehlung!