Eine Kindheit als Mädchen
Aus ihrer Perspektive erzählt die während der Geschichte zumeist 10jährige Lore aus ihrer behüteten Kindheit in einem österreichischen Dorf in den neunziger Jahren. Dabei blendet sie immer wieder kurz auf ihre spätere Jugend und ihr Erwachsenenleben als Mittvierzigerin. Mit kindlicher Betrachtungsweise geht sie ein auf die Geschlechterrollen, die in ihrer Familie mit dem dieser vorstehenden patriarchalischen Großvater traditionell und nur zaghaft aufgebrochen werden. Die vielen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen bzw. Männern und Frauen begnügt sie sich zu beschreiben, ohne gegen die Ungleichheiten zu rebellieren. Anders als ihre Tante, die sich für ein emanzipiertes Leben in der Stadt entschieden hat und deshalb als schwarzes Schaf der Familie gilt. Schließlich lebt auch Lore emanzipiert.
Der Roman liest sich aufgrund der gewählten Perspektive recht erfrischend. Bei Lesern, die der Generation Lores angehören, werden sicherlich Erinnerungen an die eigene Kindheit geweckt. Bezeichnend ist vor allem zu lesen, wie sehr sich die Geschlechterrollen seither gewandelt haben. Bei allen Beobachtungen, die Lore hierzu in ihrem Alltag und Umfeld macht, lässt sich nur sagen, dass sie Recht hat. Sprachlich gelungen ist, dass so viele Sätze des Großvaters nicht beendet werden, sondern mit einem Gedankenstrich enden. So wird gut die Sprachlosigkeit dieser Generation dargestellt, die nicht über die noch nicht allzu weit zurückliegenden Zeiten des Zweiten Weltkriegs erzählen wollte. Etwas irreführend erscheint mir das Ende der Kurzbeschreibung auf dem rückwärtigen Buchrücken, das ein vermeintliches Geheimnis o.ä. in Lores Vergangenheit erwarten lässt, sich dann aber als banal darstellt.
Diesen Roman kann ich sehr empfehlen, vor allem für Leser mit Interesse an Familien-/Gesellschaftsromanen.
Der Roman liest sich aufgrund der gewählten Perspektive recht erfrischend. Bei Lesern, die der Generation Lores angehören, werden sicherlich Erinnerungen an die eigene Kindheit geweckt. Bezeichnend ist vor allem zu lesen, wie sehr sich die Geschlechterrollen seither gewandelt haben. Bei allen Beobachtungen, die Lore hierzu in ihrem Alltag und Umfeld macht, lässt sich nur sagen, dass sie Recht hat. Sprachlich gelungen ist, dass so viele Sätze des Großvaters nicht beendet werden, sondern mit einem Gedankenstrich enden. So wird gut die Sprachlosigkeit dieser Generation dargestellt, die nicht über die noch nicht allzu weit zurückliegenden Zeiten des Zweiten Weltkriegs erzählen wollte. Etwas irreführend erscheint mir das Ende der Kurzbeschreibung auf dem rückwärtigen Buchrücken, das ein vermeintliches Geheimnis o.ä. in Lores Vergangenheit erwarten lässt, sich dann aber als banal darstellt.
Diesen Roman kann ich sehr empfehlen, vor allem für Leser mit Interesse an Familien-/Gesellschaftsromanen.