Prägungen
"Schwimmen im Glas" von Eva Lugbauer ist eine feinfühlige und eindringliche Erzählung über das Aufwachsen in einer ländlichen, von traditionellen Rollenbildern geprägten Welt. Besonders gelungen finde ich die wechselnde Perspektive zwischen der kindlichen und der erwachsenen Lore, die eindrucksvoll zeigt, wie prägende Erfahrungen in der Kindheit nachwirken. Die Figur der Tante Ursula, die mit ihrer unkonventionellen Art und ihrem unabhängigen Leben für Irritationen und Faszination sorgt, bleibt besonders in Erinnerung. Eva Lugbauer gelingt es, die subtilen Mechanismen patriarchaler Strukturen aufzuzeigen, ohne zu belehren. Sie bringt Beispiele, mit denen jede von uns konfrontiert war.
Ein ruhiges, aber kraftvolles Buch, das dazu anregt, über die Prägungen der eigenen Kindheit und über gesellschaftliche Erwartungen nachzudenken.
Ein ruhiges, aber kraftvolles Buch, das dazu anregt, über die Prägungen der eigenen Kindheit und über gesellschaftliche Erwartungen nachzudenken.