Das Cover wirkt düster, die beschriebene Gesellschaft ganz im Gegenteil zu bisherigen Zukunftsvisionen hell und sorgenfrei. Krankheit, Elend und Tod sind besiegt, es gibt Nichts mehr, das man erforschen muss. Für viele Menschen in unserer Zeit eine wunderbare Vorstellung. Doch diese perfekte Welt hat einen großen Haken, wenn die Menschheit unsterblich ist, sich aber weiter vermehrt, muss ein Weg gefunden werden, eine Überbevölkerung zu vermeiden. Die Scythe erledigen die schwere Aufgabe, Leben zu beenden, sie sind moderne Scharfrichter, keine Mörder. Der Autor befasst sich neben der Frage, was der Beruf mit der Psyche des Scyth macht, auch mit der Auswirkung eines ewigen Lebens auf die Gesellschaft. All das, was uns Menschen ausmacht, Neugier, Lebenserfahrung an seine Kinder weiter zu geben, glücklich zu sein, ist in dieser Gesellschaft nicht notwendig und damit unmöglich. Neal Shusterman zeichnet in dieser perfekten Welt Charaktere mit Ecken und Kanten und man darf gespannt sein, wie sie die Gesellschaft beeinflussen und verändern werden. Der Jugenroman Scythe regt zum Nachdenken über unsere eigene Gesellschaft an und macht bereits jetzt Lust auf die beiden geplanten Fortsetzungen.