Ein Leben mit Tourette

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disasterrecovery Avatar

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Erst habe ich überlegt, ob ich wirklich ein "ganzes Buch" über Tourette lesen möchte, doch als ich die Leseprobe hinter mir hatte, war ich überzeugt davon, dass ich es möchte.
Ich finde es sehr faszinierend, dass die Autorin sich mit ihrer eigenen Krankheit beschäftigt und ihr eigenes Verhalten kritisch hinterfragt. Dabei sind durch ihren Erzählstil und die Eigenarten der Krankheit natürlich schon jede Menge Lacher vorprogrammiert. So habe ich auch die ersten Seiten mit einem konstanten Schmunzeln auf den Lippen und dem ein oder anderen lauten Lacher verfolgt. Wirklich interessant und witzig finde ich zum Beispiel die Namensgebung für Freunde und Familie: Leftwing Idiot, Fat Sister, King Russel. Dass Russel mit seinem Spitznamen zufrieden ist, ist uns wohl allen klar =). Am sympathischsten ist mir bisher Leftwing Idiot, auch wenn er nicht den nettesten Spitznamen abbekommen hat, scheint er doch ein wirklich guter Freund zu sein.
Neben all den witzigen Begebenheiten, kommen aber auch die Schattenseiten der Krankheit zum Vorschein. Ich bin mir sicher, dass es unheimlich anstrengend ist, sich ständig erklären zu müssen, ganz besonders, wenn man auf unfassbar ignorante und boshafte Exemplare der Spezies Mensch trifft. Das Vorkommnis in der U-Bahn hat mich nicht nur traurig, sondern auch unheimlich wütend gemacht!
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde das Buch gerne lesen!