Eine Geschichte aus dem Leben

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moehawk Avatar

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Diese Leseprobe hat mich sehr überrascht. Erst wollte ich sie gar nicht lesen und jetzt bin ich total begeistert.
Jessica Thom hat das Tourette-Syndrom. Über dieses Thema wurden ja schon einige Bücher geschrieben. Erst letzthin habe ich den höchst einfühlsamen Film "einen Tick zuviel" gesehen, in dem auf charmante und natürliche Art und Weise von einer jugendlichen mit allerlei Ticks erzählt wird. Im ähnlichen Tonfall kommt diese Leseprobe daher. Die Heldin hat eine fatalistische Liebe zu ihren Ticks entwickelt, ist nachgerade fasziniert davon, wie ihr Gehirn so ganz ohne ihr Zutun arbeitet und Outputs gibt. Die Idee sich selbst aufzuzeichnen, finde ich faszinierend und die Erkenntisse und Überlegungen, die sie anstellt sind intelligent, amüsant und spannend. Ein bisschen schmerzte es mich, dass sie sich so fest und oft schlägt und ihre Entscheidung, sich Handschuhe für die verletzten Finger zuzulegen ist Galgenhumor und Sarkasmus in einem und ich musste Schlucken und Schmunzeln. Auch ihre Überlegung, die Tabletten wieder abzusetzen, das sie sonst ja gar nicht mehr sie selbst ist, fand ich einleuchtend und grübelte sofort, welche anderen Gründe für Übelkeit es bei einer jungen Frau noch geben könnte. Ich bin wirklich schon von der kurzen Leseprobe total gefesselt und möchte dieses feine Buch, diese nahegende Geschichte, unbedingt weiterlesen.