ohne Worte

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germy1983 Avatar

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Beinahe hätte ich aufgrund des doch recht trivial anmutenden Covers und des sonderbaren Titels die LP dieses Buches gar nicht erst gelesen, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich ein Buch mit einem solchen Cover wirklich ernsthaft und für die Betroffenen in einer annehmbaren Art und Weise mit dem Tourette-Syndrom auseinandersetzt.
Aufgrund der Inhaltsangabe habe ich die LP dann aber doch gelesen und was ich las, hat mich tief betroffen gemacht. IIn diesem Buch, mit einem meiner Meinung nach eher abschreckenden Cover, setzt sich Jessica Thom mit dem Tourette Syndrom auseinander, von dem sie selbst betroffen ist. Vermutlich hat jeder schonmal von dieser „Krankheit“ gehört. Wie Stephen Fry in seinem Vorwort zu diesem Buch schreibt, wird diese Krankheit immer öfter in den Medien thematisiert, aber es ist etwas ganz anderes, wenn man wie hier in diesem Buch von einer Betroffenen etwas darüber erfährt.

Es gelingt Jessica Thom humorvoll, flüssig und eingängig über diese Krankheit zu schreiben.
Die Schilderungen tragen teils eine große Menge an Komik, vor allem Situationskomik in sich, und regen wirklich zu lautem Lachen an. Teils sind sie aber auch sehr ernsthaft und machen wütend, wie z.B. die Episode in der U-Bahnstation, wo man ihr aufgrund ihres „merkwürdigen Benehmens“ nicht weiterhelfen will. Mut machen dann wieder die Episoden, in denen völlig Fremde sich für Jessica einsetzen und ihre Krankheit einfach akzeptieren.