Sechs Millionen Kekse im Jahr - Tourette Syndrom

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evelyn Avatar

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Jessica Thom, die Protagonistin leidet am Tourette Syndrom. Das Tourette Syndrom äußert sich in unkontrollierten Zuckungen und verbalen Ausbrüchen. Jessica arbeitet in der gemeinnützigen Organisation Touretteshero, die die kreativen Talente der Betroffenen fördert. Zu ihrem Helferteam gehören der Nachbar "Leftwing Idiot" (keinesfalls dumm) und dessen Freundin Poppy, ihre Schwester "Fat Sister" (schlank) und deren Freund "King Russell" und Ruth die ebenfalls Ticks hat.

Es wird ein Jahr im Leben einer Torettekranken in Ich-Form erzählt, dabei wird jedem Monat ein Kapitel gewidmet. Es wird von alltäglichen Sorgen und Gegebenheiten, die mit der Krankheit zusammenhängen erzählt. Die unbewusst durch ihre Ticks gesagten Worte werden zum besseren Verständnis und zur Förderung des Leseflusses kursiv geschrieben - sehr clever gelöst.
Die Lebensgeschichte ist sehr interessant und mit viel Humor erzählt. Wenn man sich erst einmal auf die Geschichte einlässt, möchte man am liebsten einfach weiter lesen. Sehr angenehm für den Leser ist, dass die Erzählerin zwar ihre Emotionen eindringlich schildert, aber nicht in Selbstmitleid zerfließt, im Gegenteil, sie ist eine Kämpfernatur.
Deshalb steht sie zu ihrer Krankheit, will sie bekannter machen und fordert Respekt, Toleranz und Hilfsbereitschaft ein.
Das Buchcover ist jugendlich poppig und signalisiert schon hier, dass das Buch zwar ein ernstes Thema behandelt, aber das mit Humor.